Es war die 15430. und gleichzeitig letzte Landung der Transall C-160 mit der Kennung 51+01 heute Mittag auf dem Verkehrslandeplatz Ballenstedt-Harz. Majestätisch und stolz schwebte die „Silberne Gams“, begleitet von mit zwei weiteren Transall-Maschinen des Lufttransportgeschwaders 61 aus Penzing, ein. Von ihrem Alter (Baujahr 1972) wollte sie nichts wissen. 2000 Schaulustige und zahlreiche Medienvertreter beobachteten das spektakuläre Schauspiel, applaudierten als die Maschine aufsetzte. Sie wussten, dass sie einen historischen Moment erlebt hatten. Die Transall wird nie wieder fliegen, sondern vom Frühjahr 2018 an das Dach des Luftfahrtmuseums Wernigerode als neue und weithin sichtbare Attraktion zieren.
Übergabe an den neuen Besitzer

Nach der sicheren Landung übergab Oberst Daniel Draken, Kommodore des Lufttransportgeschwaders 61, das 45 Jahre alte Flugzeug an den neuen Eigentümer Clemens Aulich, Betreiber des Luftfahrtmuseums Wernigerode. Die „Silberne Gams“ wurde auf ihrem letzten Flug von 20 Soldaten aus Penzing begleitet. Für Oberst Draken und seine Begleiter hatte die Übergabe eine wehmütige Seite, denn ihr Fliegerhorst Penzing wird mit dem heutigen Tag endgültig geschlossen. Die Zeit des propellerturbinengetriebenen Transportflugzeugs, das in den 1960erJahren von einem deutsch-französischen Konsortium entwickelt worden war, ist abgelaufen. Es wird schrittweise bis spätestens 2021 vom neuen Airbus A400M ersetzt. Der Mythos Transall wird bleiben. Die „Silberne Gams“ erhielt ihre Lackierung anlässlich des 60. Geburtstags des Geschwaders. Sie erinnert damit an die erste, silberne Baureihe der Transall, bevor nato-oliv ausgeliefert wurde. Der Beiname „Gams“ deutet auf das Wappentier der Fliegerhorsts Penzing hin.
Neues Leben für die Gams
Der neue Besitzer, Clemens Aulich, sicherte Oberst Draken beste Behandlung zu und freute sich, dass es gelungen sei, eine sonderlackierte Transall für das Luftfahrtmuseum bekommen zu haben. „So ein Flugzeug ist allein schon aufgrund seiner Dimension mit einer Länge von 32 Metern und einer Spannweite von 40 Metern eine sehr imposante Erscheinung. Wir hatten uns schon einmal für eine sonderlackierte Transall interessiert, aber die ging im letzten Moment nach Holland.2 Mit dem Erhalt der Silbernen Gams wird jetzt auch die Qualität unserer Ausstellung honoriert“, meinte Aulich. In den nächsten acht Wochen wird die Transall auf dem Gelände des Flugplatzes in Ballenstedt in transportfähige Teile zerlegt. Höhen- und Seitenleitwerk sowie die Fahr- und Triebwerke werden demontiert. Per Tieflader werden Rumpf und Einzelteile nach Wernigerode transportiert, um dort auf dem Dach wieder zusammengebaut zu werden. Die Remontage wird weiterte rund acht Wochen in Anspruch nehmen. Bis zum Frühjahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Der Zugang zur Transall wird über eine Besucherterrasse ermöglicht. Ladefläche und Cockpit werden zur Besichtigung offen sein. Sogar für spezielle Veranstaltungen soll das Flugzeug genutzt werden können.