Flugzeugträger kaputt: "Queen Elizabeth" muss im Hafen bleiben

Flugzeugträger ist kaputt
:
„Queen Elizabeth“ kann nicht zum NATO-Manöver

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Großbritanniens Royal Navy mischt mit bei der NATO-Großübung "Steadfast Defender 2024". Allerdings ohne ihren Flugzeugträger "Queen Elizabeth". Der ging kurz vor der Abfahrt zum Manöver kaputt. Das Schwesterschiff muss in die Bresche springen.

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Es soll die größte Übung seit Ende des Kalten Krieges sein – zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Bei "Steadfast Defender 2024" proben die Streitkräfte der NATO-Staaten in Europa den heißen Krieg. Im Planspiel geht es – natürlich – gegen Russland. Mit dabei ist auch die Royal Navy aus Großbritannien, und zwar mit einer Flugzeugträger-Kampfgruppe, bestehend aus insgesamt acht Schiffen. Den Träger, der die Gruppe anführt, mussten die Briten allerdings sehr kurzfristig austauschen, denn das eigentlich ausgewählte Schiff, die HMS Queen Elizabeth, versagte den Dienst – und muss jetzt zur Reparatur statt ins Manöver.

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Die Träger der Queen Elizabeth-Klasse beherbergen bis zu 40 Flugzeuge und Hubschrauber - darunter im Regelfall zwölf F-35B.

Bepackt mit F-35B aus Marham

Die Queen Elizabeth hätte eigentlich am vergangenen Sonntag von ihrem Hafen in Portsmouth Richtung Norwegen auslaufen sollen, um zusammen mit einer Gruppe von F-35B-Kampfjets des "Dambusters"-Geschwaders 617 aus Marham und insgesamt 2.400 Marinesoldaten bei "Steadfast Defender" mitzumischen. Bei Routine-Checks vor dem Ablegen stellten Techniker jedoch "ein Problem mit einer Kupplung an der Steuerbord-Propellerwelle fest", wie die Royal Navy in einer Stellungnahme schrieb. Aus diesem Grund konnte der Flugzeugträger nicht wie geplant den Hafen verlassen. Die Briten disponierten deshalb um: Statt der Queen Elizabeth schicken sie nun das Schwesterschiff HMS Prince of Wales zu "Steadfast Defender".

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Prince of Wales war auch defekt

Für die beteiligten Truppenteile bedeutet dies einen logistischen Hauruck-Akt. Dennoch werde die Prince of Wales "so bald wie möglich in See stechen", versicherte die Royal Navy. Einen genauen Termin dafür nannten die Briten allerdings nicht. Auch die Frage, wie lange die Queen Elizabeth für Einsatzfahrten ausfällt, blieb zunächst unbeantwortet.

Die HMS Prince of Wales hat ihrerseits eine knapp einjährige Zwangspause hinter sich, nachdem sie Ende August 2022 vor der Südküste Englands ebenfalls einen technischen Defekt am Steuerbordpropeller samt Kupplungsbruch erlitten hatte. Das 284 Meter lange Schiff musste in der Folge vor der Isle of Wight ankern und gelangte schließlich im Oktober 2022 zur Reparatur ins schottische Rosyth. Dort verbrachte die Prince of Wales die folgenden neun Monate im Trockendock – erst seit Ende Juli 2023 ist sie wieder im Dienst. Ein Sprecher der Royal Navy betonte gegenüber britischen Medien, die beiden Zwischenfälle stünden technisch zueinander in keinem Zusammenhang.

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