Am vergangenen Dienstag hat Rolls-Royce Deutschland ein BR710-Triebwerk dem Deutschen Technikmuseum Berlin (DTMB) übergeben. Es wurde im Dezember 1995 in Dahlewitz gebaut und diente bis 1997 als Entwicklungstriebwerk für die Flugerprobung des Geschäftsreiseflugzeugs Gulfstream V.
Professor Günter Kappler, damaliger Entwicklungsleiter des Triebwerkprogramms, stellte in seinem Rückblick fest, dass sich der Standort Dahlewitz seit der Eröffnung im Jahr 1993 bis heute als technologisches Zentrum der Triebwerksentwicklung erfolgreich etabliert hat. Dr. Karsten Mühlenfeld, Geschäftsführer von Rolls-Royce Deutschland, sprach über die zukünftige Entwicklung des Standorts Dahlewitz und sagte mit Blick auf die Veranstaltung: „Das DTMB zeigt mit seinen Exponaten in unvergleichlicher Weise die verschiedenen Stationen der deutschen Luftfahrtindustrie. Wir freuen uns, dass das erste zivile deutsche Strahltriebwerk mit internationaler Zulassung jetzt als Meilenstein ein Teil dieser eindrucksvollen Ausstellung ist.“
Mehr als 2800 BR710 Triebwerke „Made in Brandenburg“ wurden bis heute ausgeliefert. Dabei steht Rolls-Royce Deutschland eng in der Tradition des deutschen Flugmotoren- und Strahltriebwerkbaus. Das Unternehmen entstand Anfang der 90er Jahre aus einem Zusammenschluss von BMW und Rolls-Royce. Neben Dahlewitz ist Oberursel ein weiterer Produktionsstandort. Dort werden Triebwerkskomponenten auf dem Gelände der ehemaligen Motorenfabrik Oberursel gefertigt, die einst die berühmten Gnome-Flugmotoren baute. Auf dem Firmenareal in Oberursel hat Rolls-Royce Deutschland ein sehr sehenswertes Flugmotoren-Museum eingerichtet, das die Geschichte des dortigen Flugantriebsbaus von den Anfängen bis heute zeigt.