Partner für MiG-29: Abfang-Tornado wird zum Mach-2-Privatjet

Jägervariante soll wieder fliegen – mit MiG-29
:
Abfang-Tornado wird zum privaten Mach-2-Jet

© Isaacman via X 10 Bilder

Vor zwölf Jahren hat die Royal Air Force ihre letzten Tornado-Abfangjäger außer Dienst gestellt. Jetzt soll ein Exemplar wieder fliegen – als privater Warbird.

Kompletten Artikel anzeigen

Ende der 70er Jahre hatte British Aerospace aus dem europäischen Jagdbomber Tornado einen Abfangjäger für die Royal Air Force entwickelt. Die ADV-Variante (für Air Defence Variant) erhielt unter anderem das Foxhunter-Radar und vier Skyflash-Flugkörper unter dem Rumpf. Dazu verlängerten die Ingenieure den Rumpf und setzten ein schlankeres Radom ein. Aufgrund dieser Änderungen machte der Jäger einen deutlich eleganteren Eindruck.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

2025 wieder in der Luft?

Seit der Außerdienststellung bei der RAF im Sommer 2012 ist der Jet vom Himmel verschwunden. Dies könnte sich jedoch kommendes Jahr ändern: Der US-Milliardär Jared Isaacman hat sich ein Exemplar gesichert, und noch dazu ein absolutes Einzelstück. In einem Social-Media-Post zeigte er seinen neuen Tornado F2. "Ich denke, es wird ein Jahr brauchen, aber sie wird wieder fliegen", teilte der Gründer des Zieldarstellungsunternehmens Draken International mit.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Vereint mit MiG-29

Auch privat hat ihn das Flieger-Virus gepackt. Aktueller Star seiner Flotte ist eine zweisitzige Mikojan MiG-29, genau das Muster, das der Tornado ADV zum Ende des Kalten Krieges abwehren sollte. Bald könnte beide Jets also friedlich in der Luft vereint sein. Allerdings handelt es sich bei der F2 nicht um eine Einsatzmaschine, denn die erste Serienversion hatte Probleme mit dem Radar. Die 18 gebauten Exemplare flogen daher mit einem einfachen Betonblock im Bug zur Pilotenschulung. Erst die verbesserte F3 erwies sich als einsatzreif. Ursprünglich wollte die RAF die frühen Vertreter als F2A ebenfalls auf den neuen Stand bringen, doch nur eine Maschine kam zur Umrüstung.

© Airbus (Andreas Zeitler)
Sonderlackierung zum Erstflug Luftwaffen-Tornado feiert 50 Jahre

Einzelstück als Testflugzeug

Die einzelne F2A (Kennung ZD902) diente als Testflugzeug unter anderem für unbemannte Fluggeräte. Sie flog mit der Bezeichnung TIARA (Tornado Integrated Avionics Research Aircraft) im britischen Erprobungszentrum Boscombe Down. Nach ihrer Ausmusterung kam sie in den Besitz des Unternehmens Jet Art Aviation, das sie am Flughafen Leeds East, dem ehemaligen Fliegerhorst Church Fenton, einlagerte und im Jahr 2016 zum Verkauf anbot. Jetzt hat sie in den USA eine neue Heimat gefunden und wäre der erste und einzige fliegende Tornado in privater Hand. Obwohl sie vor rund zwölf Jahren zum letzten Mal geflogen ist, gibt sich Isaacman zuversichtlich: "Sie wurde seitdem gut gepflegt. Aber es wird ein spaßiges Projekt", schrieb er auf X. Im Gegensatz zum Fantasieanstrich seiner Fulcrum soll der Tornado in einem historischen RAF-Look fliegen – wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Triebwerke machen schlapp Russischen Mi-8-Hubschraubern geht die Puste aus 2 Marktführer für unbemannte Flugsysteme? Türkei beherrscht den Drohnen-Markt 3 US-Regierung schießt Boeing E-7 als AWACS-Nachfolger ab E-2D Hawkeye wird das neue USAF-Frühwarnflugzeug 4 48 Kaan-Kampfjets für Indonesien Der größte Exportauftrag aller Zeiten für die Türkei 5 Erster Totalverlust einer Boeing 787 Air India-Absturz - viele offene Fragen