In Kürze jährt sich der Erstflug der HFB 320 Hansa Jet zum 50. Mal. Am 21. April 1964 startete das zweistrahlige Geschäftsreiseflugzeug der Hamburger Flugzeugbau GmbH in Hamburg-Finkenwerder zu seinem Jungfernflug.
Der Erstflug der HFB 320 Hansa Jet, dem ersten deutschen Reiseflugzeug mit Strahlantrieb, darf als ein Meilenstein der deutschen Luftfahrt gelten. Nach 73 Minuten landete der Prototyp in Lemwerder. Mit dem Hansa Jet bewiesen die Hamburger Flugzeugbauer, dass sie wieder über das nötige Know-how für modernste Flugzeugentwicklungen verfügten. Der Hamburger Flugzeugbau wurde später Teil von Messerschmitt-Bölkow-Blohm und schließlich Mitglied von Airbus Industrie. Heute sind in Hamburg 16000 Menschen mit dem Bau von Airbus-Flugzeugen beschäftigt.
Der weitere Weg des eleganten Hansa Jets war nicht so erfolgreich wie der Erstflug. Der Prototyp stürzte bei einem Testflug in Spanien wegen einer bis dahin unbekannten aerodynamischen Besonderheit der Leitwerksauslegung ab. Die Ingenieure des Hamburger Flugzeugbaus analysierten maßgeblich den als Unfallursache identifizierten Strömungsabriss am T-Leitwerk der HFB 320, der bei sehr hohen Anstellwinkeln auftreten konnte. Als Gegenmaßnahme entwickelten sie einen sogenannte Stickshaker und Stickpusher für den Hansa Jet. Solche Einrichtungen sind heute bei Verkehrsflugzeugen selbstverständlich.
Eine engagierte Testmannschaft schaffte es, in dreijähriger Arbeit die deutsche und amerikanische Zulassung der HFB 320 zu erreichen. Der wirtschaftliche Erfolg des Flugzeugs blieb jedoch aus. Nur 45 Hansa Jets wurden verkauft. Heute arbeitet der Verein „Ein Hansa Jet für Hamburg e. V.“ daran, eine der letzten HFB 320 wieder flugfähig zu machen.