Überschall-Rentnerin: New Yorks Concorde hebt wieder ab

Überschall-Rentnerin
:
New Yorks Concorde hebt wieder ab

© Michael M. Santiago/Getty Images 17 Bilder

Sie war die erste und einzige Concorde, die direkt am Hudson River landete. Nicht aus eigener Kraft, versteht sich – sondern per Kran. An einem solchen ging die New Yorker Concorde G-BOAD kürzlich noch einmal in die Luft. Jetzt wird sie neu lackiert.

Kompletten Artikel anzeigen

Fast auf den Tag genau 20 Jahre stand sie auf einem Pier am Hudson River in New York City, in direkter Nachbarschaft zum Museumsflugzeugträger USS Intrepid. Nachdem die British Airways-Concorde G-BOAD am 10. November 2003 ihren letzten Flug von London-Heathrow zum "Big Apple" hinter sich gebracht hatte, bezog sie zwei Wochen später den ihr zugedachten Alterssitz im Westen von Manhattan. Die Reise dorthin absolvierte sie per Schiffstransport, was seinerzeit spektakuläre Bilder produzierte.

© Mike Hvozda/USCG via Getty Images

Am 25. November 2003 traf die Concorde G-BOAD auf dem Hudson River schippernd in Manhattan ein. 

Per Lastkahn in die Werft

Gestern, am 9. August hat die Concorde mit der Baunummer 210 ihre Seniorenresidenz verlassen. Ein Kran hob den pensionierten Überschall-Airliner in einem mehrstündigen Unterfangen vom Pier neben der Intrepid auf einen bereitstehenden Lastkahn. Der schipperte die Concorde zu einer Werft in Brooklyn, wo sie in den kommenden Monaten aufwendig renoviert werden soll. Unter anderem werden die Werftmitarbeiter den Lack des Mach 2-Jets bis aufs blanke Metall abschleifen und die G-BOAD im Anschluss daran komplett neu in British Airways-Farben lackieren. Das Museum plant außerdem die Renovierung eines Teils von Pier 86, auf dem das Flugzeug residiert, und die Schaffung einer zusätzlichen, 4.000 Quadratmeter großen Parkfläche für Besucher.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Bewegte Karriere

Die G-BOAD blickt, wie ihre Schwestermaschinen von British Airways und Air France, auf ein erfülltes Airliner-Leben zurück. Am 6. Dezember 1976 trat sie bei Großbritanniens Flag Carrier ihren Dienst an, absolvierte 1979 bis 1980 ein "Auslandspraktikum" bei Braniff in den USA und sammelte auf 8.406 Flügen 23.397 Flugstunden. Darüber hinaus avancierte die Concorde 210 zur einzigen in der BA-Flotte, die vorübergehend mit einer anderen Lackierung versehen wurde: 1979 lieh sich Singapore Airlines das Flugzeug kurzzeitig aus. Aus diesem Grund erhielt die G-BOAD auf der Backbordseite die volle Singapore-Livery, während die andere Rumpfhälfte original blieb.

1979 wurde die G-BOAD kurzzeitig an Singapore Airlines vermietet - und erhielt auf der Backbordseite die Farben der asiatischen Premium-Airline.

Rückkehr im Frühjahr

Wie viel Zeit die jetzt anstehende Renovierung in Anspruch nimmt, bleibt abzuwarten. Eric Boehm, Kurator im Intrepid Museum, betonte im Gespräch mit der New York Times, die Neulackierung der G-BOAD sei absolut notwendig – nicht nur aus optischen Beweggründen, sondern auch um die Struktur zu schützen. New York sei "absolut die schlechteste Umgebung, um ein Flugzeug zur Schau zu stellen", so Boehm. Wegen der widrigen Wetterbedingungen brauche die Concorde ständige Pflege. Spätestens im kommenden Frühjahr soll sie aber wieder dauerhaft ihren Weg zurück auf den Museumspier finden.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Operation Rising Lion Warum Irans Luftwaffe keine Chance gegen Israel hat 2 55. Aérosalon in Le Bourget Erste Bilder aus Paris - Europas größte Luftfahrtmesse 3 Embraer-Militärtransporter So fliegt es sich in der KC-390 4 Triebwerke machen schlapp Russischen Mi-8-Hubschraubern geht die Puste aus 5 Erster Totalverlust einer Boeing 787 Air India-Absturz - viele offene Fragen