Das erste U-Boot-Jagdflugzeug Poseidon MRA1 wurde in Jacksonville von der Royal Air Force übernommen. Nach über acht Jahren verfügt das britische Militär damit wieder über einen Seefernaufklärer.
Nach einer Zeremonie bei Boeing in Seattle wurde das Flugzeug zur Naval Air Station Jacksonville in Florida geflogen, wo RAF-Personal für den Betrieb des Flugzeugs ausgebildet wird. Bei der Ankunft unterzeichnete Michelle Sanders, Leiterin des DE&S Delivery Team (Defence Equipment and Support), die Papiere, um das Flugzeug mit dem Namen „Pride of Moray“ offiziell in britisches Eigentum zu überführen.
Das erste Flugzeug soll Anfang 2020 auf der Einsatzbasis RAF Lossiemouth in Schottland ankommen. Alle neun Flugzeuge werden bis November 2021 ausgeliefert. Die Poseidon (Boeing P-8A) wird zunächst bei der 120 Squadron in Dienst gehen, die ursprünglich am 1. Januar 1918 aufgestellt wurde und die im Zweiten Weltkrieg die führende U-Boot-Abwehrstaffel war. Anschließend wird auch die 201 Squadron das neue Muster übernehmen.
Das britische Verteidigungsministerium investiert drei Milliarden Pfund in die neuen Jets, die „die Verfolgung feindlicher maritimer Ziele durch das Vereinigte Königreich verbessern, das nukleare Abschreckungspotenzial Großbritanniens auf See schützen und eine zentrale Rolle bei NATO-Missionen über den Nordatlantik spielen werden“.
Air Chief Marshal Mike Wigston, Chief of the Air Staff, sagte: „Poseidon ist ein bahnbrechendes Seepatrouillenflugzeug, das in der Lage ist, die fortschrittlichsten U-Boote der Welt zu erkennen, zu verfolgen und bei Bedarf zu zerstören“. Sie ist mit modernsten Sensoren ausgestattet, die Schiffe und U-Boote entdecken können. Das Flugzeug kann bis zu 129 Sonobojen tragen. Zur Bewaffnung zählen Harpoon Seezielflugkörper und Mk 54-Torpedos.
Großbritannien hat sowohl mit den US-amerikanischen als auch mit den norwegischen Militärs Vereinbarungen über eine enge Zusammenarbeit beim Betrieb ihrer Poseidon-Flotten über den Nordatlantik unterzeichnet. Im August dieses Jahres empfing Defence Minister Anne Marie-Trevelyan den norwegischen Staatssekretär Tone Skogen um die Partnerschaft der beiden Länder im Rahmen des Poseidon-Programms zu vertiefen.
Um die Fähigkeiten im Bereich Seekriegsführung aufrechtzuerhalten hat die RAF ausgewählte Crews in die Seepatrouillen-Geschwader in Australien, Kanada, Neuseeland und den USA delegiert.
Das Programm Poseidon MRA1 bringt den Gemeinden in der Nähe der RAF Lossiemouth erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Insgesamt werden 460 Millionen Pfund in die Basis investiert. Das Programm wird auch rund 700 zusätzliche Mitarbeiter in die Region Moray bringen, so dass die Gesamtzahl dort auf 2500 steigt.
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