Die Kunstflugteams von US Navy und US Air Force, Blue Angels und Thunderbirds, haben ihre gemeinsame Kampagne zur Unterstützung des Kampfs gegen Corona gestartet. Am Dienstag flogen sie zusammen über New York. Doch der Überflug sorgte nicht bei allen für Freude.
"America strong": unter diesem Motto möchten die Blue Angels und die Thunderbirds den Amerikanern überall im Land Mut machen und angesichts der Corona-Pandemie Zuversicht verbreiten. Dazu veranstalten die beiden Kunstflugteams überall im Land gemeinsame Überflüge – auch um jenen zu danken, die im Kampf gegen das Virus an vorderster Front stehen: Medizinern, Ersthelfern und Pflegepersonal.
Kritik am Verhalten mancher Zuschauer
Erste Station der Kampagne war am Dienstag New York, das von der Corona-Pandemie besonders stark heimgesucht wurde: Auf einer zuvor im Internet bekanntgegebenen Route überflogen die Teams mit ihren je sechs F-18 und F-16 mehrmals New York City und Newark, um das Ganze später am Tag im Großraum Philadelphia zu wiederholen. Begleitet wurden die insgesamt zwölf Kampfjets dabei von einer KC-10 Extender, die in der Luft für Kerosinnachschub sorgte. Am Boden drängten sich indessen zahlreiche Schaulustige in den Straßen und auf den Dächern New Yorks, die das Spektakel miterleben wollten. Das wiederum rief im Anschluss auch Kritiker auf den Plan, wie die Website "The Aviationist" schreibt: Denn offenbar vergaßen viele Zuschauer beim staunenden Blick in den Himmel ihre Schutzmasken sowie die geltenen Regeln hinsichtlich "social distancing" und rückten sich gegenseitig unverhältnismäßig nah auf die Pelle. Entsprechende Bilder, die im weiteren Verlauf des Tages durch die sozialen Netzwerke gingen, stießen manchem Beobachter sauer auf. Die Boulevardzeitung New York Post titelte: "NYC ignoriert soziale Distanz bei Blue Angels & Thunderbirds-Überflug".
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Militär hatte gewarnt
Allerdings hatte das US-Militär im Vorfeld der ersten Flüge am 28. April mehrfach öffentlich angemahnt, die Überflüge von zu Hause aus zu beobachten und nicht extra zu Sehenswürdigkeiten oder Krankenhäusern zu pilgern. Auch solle man größere Menschenansammlungen meiden. Das fruchtete offenbar nicht bei allen Zuschauern. Deshalb scheint man für die kommenden Überflüge in anderen Teilen der USA auf die vorherige Bekanntgabe der Flugrouten und Uhrzeiten zu verzichten: Für den zweiten Aktionstag im Großraum Detroit jedenfalls tauchte bislang nichts dergleichen auf. Die Überflüge dort waren eigentlich für den 29. April geplant, mussten wetterbedingt jedoch kurzfristig verschoben werden.
Um möglichst viele US-Bürger zu erreichen, werden die Teams neben gemeinsamen Überflügen auch weiter getrennt voneinander in Erscheinung treten.
Weitere Überflüge geplant
Abgebrochen werden soll die Kampagne jedoch nicht: "Wir freuen uns, über Städte in ganz Amerika zu fliegen, um uns bei den Mitarbeitern des Gesundheitswesens, den Ersthelfern und all den Menschen zu bedanken, die selbstlos in die Bresche springen, um Amerika stark zu halten", sagte General Dave Goldfein, Chief of Staff der US Air Force. "Dies ist auch unsere Art zu zeigen, dass wir alle zusammenstehen und dass Amerikas Spirit sich durchsetzen wird." Auf dem Plan der beiden Teams stehen laut einer gemeinsamen Erklärung vor allem Städte und Regionen, die unter besonders hohen Corona-Fallzahen leiden. Dabei werden Blue Angels und Thunderbirds nicht immer zusammen zu sehen sein: "Um möglichst viele Amerikaner zu erreichen, werden beide Teams auch getrennt voneinander auftreten", heiß es aus dem Pentagon.
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