Im Beisein von Präsident Recep Tayyip Erdoğan gab es am Abend eine "Eröffnungs- und Promotionszeremonie für Nationale Technologien und neue Investitionen". Konkret ging es um vier neue Einrichtungen:
# Das Engineering Center als Herzstück des Nationalen Kampfflugzeugprojekts (Milli Muharip Uçak / MMU). 2300 Menschen werden hier arbeiten. Das Gebäude hat eine Fläche von 65 Tausend Quadratmetern. Das MMU Engineering Center wurde mit einer Investition von 220 Millionen TL (ca. 16,3 Millionen US-Dollar) errichtet. Neben dem MMU wird derzeit der Strahltrainer Hürjet entwickelt, dessen erster Prototyp bis März 2023 fertig gestellt sein soll. Was das MMU betrifft sagte Erdogan, dass es "2025 seinen Erstflug absolvieren wird" und "2029 nach den Test- und Qualifizierungsprozessen als Teil unserer Luftwaffe seinen Platz am Himmel einnehmen" soll.
# Das größte Produktionsgebäude für Verbundwerkstoffe der Türkei und seine Nebenanlagen, in das rund 412 Mio. TL investiert wurden. Es besteht aus 19 Blöcken, darunter die Hauptproduktion, die Lackiererei und Nebengebäude. 150 Ingenieure und 850 Techniker werden an diesem wichtigen Standort arbeiten, die zwei Prozent des weltweiten Marktes für Verbundwerkstoffe für Luftkonstruktionen abdecken kann.
# Das Zentrum für Weltraumsystemtechnik, das für Designaktivitäten und Hardwareproduktion im Weltraumbereich gegründet wurde und an dem insgesamt 718 Personen arbeiten werden, umfasst Bereiche wie Reinräume und Hard- und Softwarelabore. Investitionsvolumen: 31 Millionen TL.
# Das Komponentenwartungs- und Reparaturzentrum, in dem die Teile der Flugzeuge gewartet, repariert und überholt werden. Dieses Zentrum soll mit mehr als 500 Ingenieuren einen wichtigen Bedarf der Industrie decken und die Unabhängigkeit von ausländischen Lieferanten verringern. Hier lagen die Investition bei 53 Millionen TL.
Daneben wurden auch 16 neue Anlagen in der sogenannten Organisierten Industriezone (OIZ) von Ankara Aerospace eröffnet, die ihre Aktivitäten auf einer Fläche von 730 Hektar direkt neben TAI durchführt. Hier geht es darum, die heimische Industrie in den Bereichen Raumfahrt und Luftfahrt zu unterstützen, lokale und ausländische Unternehmen zusammenzubringen, um Synergien zu schaffen, Produkte mit hoher Wertschöpfung herzustellen und den Export zu steigern.
Laut dem Minister für Nationale Verteidigung, Hulusi Akar, ist eine "Nationale Technologiebewegung" für "unsere Souveränität und Unabhängigkeit sowie für die geopolitische und strategische Position unseres Landes unabdingbar. Die Türkei ist kein Konsument mehr, sondern ein Produzent (von Rüstungmaterial)". Man sei in der Lage, "nicht nur seine eigenen Bedürfnisse, sondern auch die Bedürfnisse befreundeter, brüderlicher und verbündeter Länder zu befriedigen", und damit " das Machtgleichgewicht in den internationalen Beziehungen" zu beeinflussen.