Airbus vermeldet Verkaufserfolge für C295

Irland, Tschechien, Burkina Faso
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Airbus vermeldet Verkaufserfolge für C295

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Gleich drei Nationen haben in den letzten Tagen Aufträge für den Airbus-Militärtransporter C295 unterzeichnet – darunter mit Irland und Burkina Faso auch zwei Neukunden. Die Iren erhalten speziell ausgerüstete C295 für die Seeraumüberwachung.

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Seit 1994 betreibt das Irish Air Corps zwei CASA CN235 für Patrouillenflüge über irischen Gewässern, die vor allem für den Fischereischutz eingesetzt werden. Zusätzliche Aufgaben umfassen den Transport von Personal und Ausrüstung, die MedEvac-Einsätze sowie Search-and-Rescue-Missionen. Die Diensttage der alternden Turboprops werden jedoch bald gezählt sein, denn Irland hat bei Airbus Defence & Space, dem Unternehmen, in dem CASA aufging, bereits einen Nachfolger bestellt: Ab 2023 sollen zwei brandneue Airbus C295 Persuader die Seeraumüberwchung vor Irlands Küsten übernehmen und die dann 29 Jahre zählenden CN235 in den Ruhestand verdrängen. Die Iren werden damit laut Airbus zum 33. C295-Betreiber weltweit. Beide Maschinen sollen „Ausrüstung auf dem neuesten Stand der Technik“ erhalten – darunter das Lagedarstellungssystem FITS (Fully Integrated Tactical System), Pro Line Fusion-Avionik von Collins Aerospace, eine Radarantenne und eine hochauflösende Aufklärungskamera am Bug. 221, 6 Millionen Euro lässt sich das irische Verteidigungsministerium die neuen Flugzeuge kosten – einen Teil der Kosten trägt allerdings der Europäische Meeres- und Fischereifonds der EU.

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Die Airbus C295 wurde in den 90er-Jahren von der damaligen CASA in Spanien entwickelt und wird von Airbus weltweit als Taktischer Transporter sowie als Seeraumüberwachungsflugzeug vermarktet.

C295 für Burkina Faso

Neben Irland konnte Airbus mit Burkina Faso bereits Ende der vergangenen Woche einen weiteren Neuling im Kreis der C295-Nutzer willkommen heißen. Das westafrikanische Land hat ein Exemplar bestellt und wird die Turboprop-Zweimot als Transportflugzeug nutzen. Die C295 sei für den Einsatz in der rauen Umgebung südlich der Sahara bestens geeignet, beglückwünschte Airbus die burkinische Regierung zu ihrer Entscheidung. Kombiniert mit den günstigen Wartungs- und Betriebskosten passe das Flugzeug perfekt zu den klimatischen Bedingungen in Burkina Faso. In Afrika nutzen mit Algerien, Ägypten, Ghana, Mali und der Elfenbeinküste bereits fünf weitere Staaten die C295 als taktischen Militärtransporter.

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Tschechien besitzt bereits vier C295 für Transportaufgaben. Zwei weitere sollen im ersten Halbjahr 2021 dazustoßen, die vier älteren Exemplare werden modernisiert.

Tschechien stockt C295-Flotte auf

Auch bei der Luftwaffe Tschechiens setzt man seit geraumer Zeit auf die Dienste des spanischen Airbus-Musters. Vier C295 nennen die Tschechen bereits ihr Eigen, zwei weitere sollen nun zeitnah dazukommen. Den Abschluss eines entsprechenden Vertrages gab Airbus am heutigen Montag bekannt. Die tschechische Luftwaffe erwartet die mit Winglets ausgerüsteten Neuflugzeuge im ersten Halbjahr 2021 und gibt dafür rund 92 Millionen Euro aus. Dem Vernehmen nach sollen sie auch für VIP-Transporte herangezogen werden und in dieser Rolle die beiden mehr als 40 Jahre alten Jakowlew Jak-40 ersetzen, die bei den Tschechen noch immer im Einsatz stehen. Die vier schon gelieferten C295 sollen außerdem ein umfangreiches Upgrade erhalten und so auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch das wurde vertraglich festgehalten. Laut Angaben von Airbus beläuft sich der Auftragsbestand für die C295 Persuader, die am 22. Dezember 1998 erstmals flog, auf nunmehr 214 Flugzeuge. Davon waren Ende August diesen Jahres 173 ausgeliefert.

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