Französische Rafale müssen in Indonesien notlanden
Sieben Dassault Rafale M der französischen Marine landeten am vergangenen Sonntag unfreiwillig auf dem indonesischen Luftwaffenstützpunkt Aceh Besar. Die Maschinen waren während eines Trainingsflugs über dem Indischen Ozean in schlechtes Wetter geraten.
Überraschendes Ende einer Trainingsmission: Sieben Rafale M waren am Wochenende vom Flugzeugträger Charles de Gaulle aus zu einem Übungsflug über dem Indischen Ozean aufgebrochen. 90 Minuten später fanden sich die französichen Marinepiloten jedoch mit ihren Jets nicht etwa auf dem Deck ihres Trägers wieder, sondern auf dem Flughafen „Sultan Iskandar Muda“ in Aceh Besar auf der Insel Sumatra.
Landung auf nächstgelegenem Flugplatz
Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung einen Sprecher der Luftwaffe Indonesiens meldet, nahmen die sieben Rafales an einer Übung teil und wollten anschließend zu ihrer schwimmenden Basis 185 Kilometer westlich von Sumatra zurückkehren. Nebel, schlechte Sicht und schlechtes Wetter machten eine Landung auf der Charles de Gaulle jedoch unmöglich, weshalb sie gezwungen waren, einen Ausweichplatz in der Nähe anzusteuern. „Wir mussten unseren Platz für die Flugzeuge öffnen, weil sie sich wegen des schlechten Wetters in einer akuten Notsituation befanden“, ziteirt AP den Kommandeur der Basis in Aceh Besar, Colonel Hendro Arief. Ariefs Schilderungen zufolge befanden sich die Rafales bei ihrem Übungsmanöver zunächst außerhalb des indonesischen Luftraums und drangen erst aufgrund des Luftnotfalls in diesen ein. Radaraufzeichnungen des indonesischen Militärs bestätigten die Angaben.
Zwei Rafales stecken noch auf Sumatra fest
Nach der Landung auf dem Flughafen Sultan Iskandar Muda, der auch zivil genutzt wird, seien die sieben Flugzeuge einer eingehenden Inspektion unterzogen worden, so Hendro Arief weiter. Anschließend habe man alle relevanten Stellen über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Die französischen Crews hätten sich sehr kooperativ verhalten. Fünf der Flugzeuge seien noch am Sonntag zur Charle de Gaulle zurückgekehrt, während zwei Rafales aufgrund technischer Probleme derzeit noch in Aceh Besar stünden.
Charles de Gaulle ist seit 5. März unterwegs
Frankreichs Flugzeugträger Charles de Gaulle ist seit einiger Zeit im Indischen Ozean unterwegs und nimmt dort unter anderem an gemeinsamen Manövern mit Ägypten und Indien teil. Auch mit US-amerikanischen und australischen Schiffen wird geübt. Vom 31. Mai bis zum 2. Juni wird die Charles de Gaulle in Singapur einen Zwischenstopp einlegen, wo in diesem Zeitraum eine Sicherheitskonferenz stattfindet. Bevor der Flugzeugträger am 5. März in Toulon in See stach, war er rund 18 Monate zur Grundüberholung in der Werft.
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.