Raytheon und United Technologies Aerospace fusionieren
Eine „Fusion von Gleichgestellten“ soll einen „führenden Systemanbieter mit fortschrittlichen Technologien, der schnell wachsende Segmente der Luft- und Raumfahrt sowie der Verteidigung abdeckt“ schaffen.
Raytheon und United Technologies haben am Pfingstsonntag Gerüchte bestätigt, dass sie eine Vereinbarung über den Zusammenschluss erreicht haben. Die Transaktion soll einen Systemanbieter schaffen, der ein weites Spektrum in der Luft- und Raumfahrt sowie im Verteidigungsbereich abdeckt. Es wird „ ein sich ergänzendes Portfolio an plattformagnostischen Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungstechnologien“ gewschaffen.
Das fusionierte Unternehmen, das unter dem Namen Raytheon Technologies Corporation firmieren wird, wird erweiterte Technologie- und F&E-Kapazitäten anbieten, um innovative und kostengünstige Lösungen anzubieten. Der Zusammenschluss schließt Otis und Carrier aus, die wie angekündigt in der ersten Jahreshälfte 2020 von United Technologies getrennt werden sollen.
Das fusionierte Unternehmen wird 2019 einen Umsatz von rund 74 Milliarden US-Dollar erzielen. Mit einer starken Bilanz und einer robusten Cash-Generierung wird Raytheon Technologies über verbesserte Ressourcen und finanzielle Flexibilität verfügen, hieß es.
Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung, die von den Vorständen beider Unternehmen einstimmig genehmigt wurde, erhalten die Raytheon-Aktionäre 2,3348 Aktien der kombinierten Gesellschaft für jede Raytheon-Aktie. Nach Abschluss der Fusion werden die Aktionäre von United Technologies rund 57 Prozent und Raytheon rund 43 Prozent des kombinierten Unternehmens halten.
Die Fusion wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2020 abgeschlossen sein, nachdem United Technologies die bereits angekündigte Trennung der Geschäftsbereiche Otis und Carrier abgeschlossen hat. Der Zeitpunkt der Trennung von Otis und Carrier dürfte durch den geplanten Zusammenschluss nicht beeinträchtigt werden und bleibt bis zum Abschluss im ersten Halbjahr 2020 auf Kurs.
„Die Kombination von United Technologies und Raytheon wird die Zukunft der Luft- und Raumfahrt und der Verteidigung bestimmen“, sagte Greg Hayes, Chairman und CEO von United Technologies. „Unsere beiden Unternehmen verfügen über ikonische Marken ... Durch die Bündelung unserer Kräfte werden wir über unübertroffene Technologien und erweiterte F&E-Kapazitäten verfügen.... Die Zusammenführung unserer Portfolios wird auch Kosten- und Ertragssynergien bringen, die langfristig Wert für unsere Kunden und Aktionäre schaffen.“
Raytheon plant, seine vier Geschäftsbereiche in zwei Geschäftsbereiche zu konsolidieren, die unter Intelligence, Space & Airborne Systems und Integrated Defense & Missile Systems firmieren. Dazu kommen Collins Aerospace und Pratt & Whitney.
Die Nettoverschuldung des kombinierten Unternehmens zum Zeitpunkt des Abschlusses wird auf rund 26 Milliarden US-Dollar geschätzt, wobei United Technologies voraussichtlich rund 24 Milliarden US-Dollar beitragen wird. Das zusammengeführte Unternehmen strebt zum Zeitpunkt des Abschlusses ein Bonitätsrating der Kategorie „A“ an.
Der Board of Directors des kombinierten Unternehmens besteht aus 15 Mitgliedern, bestehend aus 8 Direktoren von United Technologies und 7 von Raytheon. Tom Kennedy wird zum Executive Chairman und Greg Hayes zum CEO von Raytheon Technologies ernannt. Zwei Jahre nach Abschluss der Transaktion wird Hayes die Funktion des Chairman und CEO übernehmen.
Raytheon Technologies wird seinen Hauptsitz im Großraum Boston haben und an bestehenden Standorten präsent bleiben.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Erfüllung der üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich des Erhalts der erforderlichen behördlichen Genehmigungen, der Zustimmung der Aktionäre von Raytheon und United Technologies sowie des Abschlusses der Trennung der Geschäftsbereiche Otis und Carrier durch United Technologies. Wie bereits erwähnt, wird erwartet, dass die Transaktion im ersten Halbjahr 2020 abgeschlossen wird.
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