Große Pläne der USAF - KC-46 fliegt 45 Stunden nonstop um die Welt

Rekordflug als Modell für künftige Einsätze?
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KC-46 fliegt 45 Stunden nonstop um die Welt

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Premiere für den neuen Tanker der US Air Force: zum ersten Mal hat eine KC-46A Pegasus die Erde in westlicher Richtung umrundet. Der Rekordflug soll bald Schule machen.

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Die Tanker-Crews der US Air Force können sich auf Überstunden einstellen: Die jüngste Maximum Endurance Operation (MEO) einer KC-46A Pegasus stellte eine neue Bestmarke auf. Der Tanker des 22nd Air Refuelling Wing war am 29. Juni auf der McConnell Air Force Base in Kansas gestartet. Im Projekt Magellan umrundete er die Erde in westlicher Richtung und landete am 1. Juli wieder auf seiner Heimatbasis. Dabei blieb das Flugzeug 45 Stunden ununterbrochen in der Luft und betankte auf dem Weg B-2-Stealth-Bomber, C-17-Transporter, F-15E-Jagdbomber sowie eine andere KC-46.

Rückkehr vom Marathon-Flug: KC-46 umrundet die Erde in 45 Stunden 1:50 Min.

Bald 48-Stunden-Einsätze?

Die Pegasus selbst erhielt wiederum frisches Kerosin von zwei auf die Andersen AFB auf Guam geschickten KC-46, einer KC-135 aus dem britischen Mildenhall und einer weiteren, in den Mittleren Osten verlegten Stratotanker. Während des Projekts befanden sich zwei Crews an Bord. "Bisher konnten drei Piloten als 'erweiterte' Besatzung bis zu 24 Stunden lang fliegen. Künftig will das Air Mobility Command eine Besatzung von vier Piloten für bis zu 48 Stunden einsetzen", sagte Captain Cody Donahue, der Kommandeur der 22nd Operations Group. Er hatte das Vorhaben geplant und war einer der vier Piloten.

© Boeing
Erneut Tanker-Probleme - diesmal mit dem Boom US Air Force verweigert Abnahme neuer Boeing KC-46

Studie zur Ermüdung

Normalerweise besteht die Besatzung einer KC-46 aus zwei Piloten, einem Bediener des Tankauslegers und einem Crew Chief. Bei dem MEO-Flug war neben der zweiten Mannschaft aus Sicherheitsgründen auch ein Fliegerarzt dabei. Er überwachte die geistige Leistungsfähigkeit des Personals, das sich in Intervallen in den Schlafkojen des Tankers ausruhen konnte und zwischendurch psychomotorische Tests ausführen musste. Die Ergebnisse fließen in eine spezielle Studie zur Ermüdung von Cockpitbesatzungen ein. In Zukunft könnten dann Missionen mit bis 48 Stunden in der Luft zum Alltag werden.

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