Deutschland erhält erste A400M für taktische Einsätze

Sechster Airbus-Transporter für die Luftwaffe
:
Deutschland erhält erste A400M für taktische Einsätze

©

Airbus Defence and Space hat die erste A400M an die Luftwaffe geliefert, die laut Hersteller auch für taktische Missionen genutzt werden kann.

Kompletten Artikel anzeigen

Die Luftwaffe hat bei Airbus in Sevilla ihre sechste A400M abgenommen. Sie ist erstmals für taktische Einsätze brauchbar (Foto: Airbus Defence & Space).

Die Nachbesserungen umfassen laut Airbus insbesondere Verbesserungen der Selbstschutzsysteme sowie der Fähigkeit zum Absetzen von Lasten und Fallschirmspringern. Zudem kann das Flugzeug auf unbefestigten Pisten starten und landen, im Tiefflug in einer Höhe von nur 150 Fuß über dem Boden operieren, andere Flugzeuge betanken und auch unter extrem hohen Temperaturen sicher starten und landen.

Das neue Flugzeug ist mit einem Selbstschutzsystem (Defensive Aids Sub-System – DASS) ausgestattet. Es umfasst ein Flugkörperwarnsystem, einen Radar-Warnempfänger und ein erweiterbares Abwehrsystem mit Chaff-/Flare-Dispenser zur Störung von Radarsignalen. Das DASS für alle A400M-Flugzeuge wird bei Airbus Defence and Space in Ulm eingebaut.


Lastenabwurf und Absetzten von Fallschirmspringern teils zugelassen

Die A400M ist für das Absetzen militärischer Lasten und humanitärer Hilfsgüter bis zu einem Stückgewicht von jeweils acht Tonnen (beispielsweise 24 Ein-Tonnen Paletten) über die Flugzeugrampe voll zertifiziert. Weitere Lasten werden kontinuierlich in Flugtests qualifiziert.

Fallschirmspringer können vorerst in Gruppen von 20 Personen über die Rampe oder die Seitentüren abgesetzt werden. Fallschirmspringertests mit 30 Personen wurden bereits erfolgreich durchgeführt, die entsprechende Zulassung wird in Kürze erwartet. Die Flugtests werden fortgesetzt, um die Zahl der Springer auf 40 und später auf 58 in einem einzigen Absetzvorgang zu erhöhen.

Die A400M ist für den Einsatz auf Graspisten zugelassen und hat ihre Einsatzfähigkeit auf Geröll- und Sandpisten bewiesen; die entsprechende Zertifizierung läuft. In bergigem Gelände können Piloten per manueller Steuerung Tiefflüge in einer Höhe von 150 Fuß bei Tag und 300 Fuß bei Nacht absolvieren. Die Entwicklung einer automatischen Tiefflugfähigkeit ist bereits weit fortgeschritten, so Airbus.

Das Flugzeug ist dafür zertifiziert, im Flug betankt zu werden und als taktisches Tankflugzeug selbst Kampfflugzeuge und andere Großflugzeuge bei Tag zu betanken. Die Fähigkeit zur nächtlichen Betankung wurde bereits demonstriert und wird demnächst zugelassen.
 
In der neuesten Konfiguration ist die A400M für den Betrieb bei Temperaturen bis zu 55 Grad Celsius auf Meereshöhe zertifiziert. Im Falle eines mechanischen Problems oder eines Gefechtsschadens ist das Flugzeug für den Start und Betrieb mit nur drei der vier leistungsstarken Triebwerke zugelassen, was seine Einsatzautonomie erhöht.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Schafft der US-Gigant die Trendwende? Neuer Schub für Boeing 2 USA blockieren Triebwerkslieferung Bekommt der „China-Airbus“ Comac C919 Probleme? 3 Dassault Rafale B Frankreichs nukleare Abschreckung 4 Starfighters Inc. will F-4 kaufen Private Phantom-Flotte neben F-104-Jets? 5 Erste Su-30SM2 für Belarus Weißrussland fliegt jetzt die „Super Suchoi“