
Auflösung des Lufttransportkommandos wird vorbereitet
Am 30. Juni ist es soweit: Das Lufttransportkommando gibt die truppendienstliche Führung über die Lufttransportverbände der Luftwaffe ab. Dies ist ein weiterer Schritt im Hinblick auf die Aufstellung eines Europäischen Lufttransportkommandos.
Das Lufttransportgeschwader (LTG) 61 in Landsberg und das LTG 62 in Wunstorf sowie die Flugbereitschaft des Bundesministeriums für Verteidigung in Köln/Wahn werden dem Kommando 1. Luftwaffendivision im bayerischen Fürstenfeldbruck zugeschlagen. Das LTG 63 in Hohn wird dem Kommando 4. Luftwaffendivision in Aurich unterstellt.
Obwohl sich die truppendienstliche Unterstellung ändert, verbleibt die Einsatzführung noch einige Monate in Münster. Erst nach Übertragung der Befehlsgewalt an das Europäische Lufttransportkommando (EATC – European Air Transport Command) im niederländischen Eindhoven im Herbst 2010 erfolgt die Einsatzführung von dort aus. Die Aufstellung des EATC soll bei Auflösung des LTKdo den Zugriff auf und den Einsatz von knapper europäischer Lufttransportkapazitäten erweitern und verbessern.
Mit einem deutschen Generalmajor an der Spitze werden insgesamt 65 deutsche Lufttransportspezialisten in den unterschiedlichsten Funktionen und Dienstgraden ihren Dienst im multinationalen EATC versehen. Ein großer Teil dieses Personals kommt aus Münster. Auch das Wappen des EATC erinnert an die traditionsreiche deutsche Division.
Unter der Führung des Lufttransportkommandos leisteten die unterstellten Verbände in den vergangenen Jahrzehnte Beachtliches. Seit Aufstellung des Kommandos 1968 wurden in circa 2.600.000 Flugstunden rund 8.800.000 Passagiere und über 900.000 Tonnen Fracht befördert. Zusätzlich schlagen die rund 280.000 Einsätze des Such – und Rettungsdienstes der Bundeswehr (Search and Rescue – SAR) zu Buche. Hierbei wurden über 190.000 Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet.