Als zweites von Menschenhand geschaffenes Objekt hat die zweite Voyager-Sonde der NASA den Einflussbereich der Sonne verlassen. Die im August 1977 gestartete Sonde ist nun etwa 18 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Das Verlassen der Heliosphäre am 5. November markierte den Eintritt in den interstellaren Raum, wie die amerikanische Raumfahrtbehörde nun mitteilte. Der Rand der Heliosphäre wird als Heliopause bezeichnet, gekennzeichet durch ein Aufeinandertreffen von Sonnenwind und kosmischer Strahlung. Dadurch sind Messungen von interstellaren Feldern, Partikeln und Wellen möglich, welche durch den Sonnenwind nicht beeinflusst sind.
Die Zwillingssonde Voyager 1 hatte bereits im August 2012 den interstellaren Raum erreicht. Die beiden Sonden wurden in den 1970er-Jahren zunächst für die Erkundung von Jupiter und Saturn konzipiert. Im Anschluss daran wurden Mitte der 1980er-Jahre die Planeten Neptun und Uranus untersucht. Danach erweiterten sich die Aufgabenbereiche der beiden Sonden: Fortan sollen sie den Einfluss der Sonne am Rand des Sonnensystems und darüber hinaus erforschen.
Im Inneren der Heliosphäre herrscht Plasma vor, welches von der Sonne ausgestoßen wird. Dies wird als Sonnenwind bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird der interstellare Raum von Plasma oder ionisiertem Gas dominiert, welches beim Tod naher Sterne vor Millionen von Jahren ausgestoßen wurde. Beide Voyager-Sonden haben nun die Heliosphäre verlassen. Foto und Copyright: NASA/JPL-Caltech
Eine Kommunikation mit der Sonde ist noch möglich, eine gesendete Information benötigt jedoch 16,5 Stunden für den einfachen Weg. Ein Signal von Voyager 1 benötigt mittlerweile über 34 Stunden bis zur Erde. In beiden Fällen werden die Signale mit Lichtgeschwindigkeit übertragen. Wenn möglich, möchte die NASA die Sonden noch bis Mitte der 2020er-Jahre betreiben. Dann werden die Thermoelemente der Radioisotopenbatterien vermutlich zu wenig Strom für den Betrieb der Messinstrumente liefern.
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