Boeing CST-100 Starliner: Bemannter Testflug verzögert sich weiter

Boeing CST-100 Starliner
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Bemannter Testflug verzögert sich weiter

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Nach der Oberstufe der Atlas 5 macht nun auch die Boeing-Raumkapsel Probleme.

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Nachdem das Team von United Launch Alliance (ULA) am 11. Mai ein Druckventil am Flüssigsauerstofftank der Centaur-Oberstufe der Atlas-5-Trägerrakete getauscht hat, droht nun neues Ungemach: Am Starliner von Boeing wurde ein kleines Helium-Leck entdeckt. Der nächste Startversuch soll frühestens am Dienstag, 21. Mai, um 16.43 Uhr Ortszeit (22.43 Uhr MESZ) unternommen werden.

Ein Oszillieren des Entlüftungsventils hatte am 7. Mai zum Startabbruch geführt. Die Trägerrakete wurde zurück in die Vertical Integration Facility am Space Launch Complex-41 der Cape Canaveral Space Force Station in Florida gerollt. Bei Tests habe sich das neue Ventil normal verhalten, teilte Boeing am Dienstag mit. Allerdings gibt es mit dem Helium-Leck am Servicemodul des Starliner eine neue offene Baustelle. Man habe das Leck auf einen Flansch an einem einzelnen Triebwerk des Reaktionskontrollsystems zurückgeführt.

Starliner bleibt Boeings Sorgenkind

Die NASA und Boeing arbeiten an Tests und betrieblichen Lösungen für das Problem. Dazu gehört beispielsweise, dass Boeing das Antriebssystem unter Druck setzen will, wie es vor dem Start geschieht, um das Heliumsystem auf natürliche Art zu entlüften. So sollen vorhandene Daten validiert und die Fluglogik verbessert werden. Eine umfassende Analyse der Daten vom ersten Startversuch habe keine weiteren Probleme ergeben, so Boeing.

Der erste bemannte Testflug mit den NASA-Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams ist ein wichtiger Meilenstein in der von technischen Problemen geplagten Entwicklung des neuen Boeing-Raumschiffs. Beim Testflug zur Internationalen Raumstation ISS muss der Starliner zeigen, wie er sich in Verbindung mit Menschen verhält. Wilmore und Williams sollen die Kapsel auch manuell steuern. Der bemannte Test ist eine wichtige Voraussetzung für die Zulassung zum kommerziellen Betrieb, der im Frühjahr 2025 beginnen soll.

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