Auf der ILA haben mehr als 40 Firmen, Forschungseinrichtungen und internationale Organisationen die Zero Debris Charter unterzeichnet.
Die Zero Debris Charter wurde beim ESA-Weltraumgipfel in Sevilla im November 2023 vorgestellt. Ihr Ziel ist es, dass bei künftigen Raumfahrtmissionen ab 2030 kein neuer Weltraummüll hinterlassen wird. Auf der ILA in Berlin haben sich nun 40 Unternehmen und Organisationen dieser Verpflichtung angeschlossen. Zu den Unterzeichnern gehören Airbus Defence and Space, Amazon Project Kuiper, der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Exolaunch, OHB, Safran und Thales Alenia Space.
Gemeinsam mit der europäischen Weltraumorganisation ESA hatten kürzlich zwölf europäische Länder beim ESA/EU-Weltraumrat in Brüssel als erste die Zero Debris Charter unterzeichnet, darunter auch Deutschland.
Weltraummüll gefährdet Satelliten und Astronauten
In den vergangenen zwei Jahren sind nach Angaben der ESA mehr Satelliten gestartet worden als in den sechs Jahrzehnten seit Beginn der menschlichen Raumfahrtaktivitäten. Ohne Gegenmaßnahmen werde das exponentielle Wachstum von Weltraumschrott ein immer größeres Risiko für Satelliten und Astronauten. Im schlimmsten Fall könnten einige wichtige Umlaufbahnen unbenutzbar werden.
"Es ist von entscheidender Bedeutung, die Zukunft unserer wertvollsten und wichtigsten Weltraumressourcen zu schützen, indem wir die Erdumlaufbahnen frei von Weltraummüll halten. Mit der gemeinsamen Unterzeichnung der Zero Debris Charter demonstrieren die verschiedenen Organisationen ihre globale Führungsrolle bei der Eindämmung und Beseitigung von Weltraummüll", so Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA. "Der europäische Raumfahrtsektor geht mit gutem Beispiel voran, und durch diesen gemeinsamen Schritt gewinnen wir einen entscheidenden Impuls für das Erreichen von Zero Debris bis 2030."
"Die Zero-Debris-Gemeinschaft setzt sich dafür ein, Standards und Technologien zur Trümmerbekämpfung in die Praxis umzusetzen, um die saubere und nachhaltige Nutzung des Weltraums Wirklichkeit werden zu lassen", sagte Holger Krag, ESA-Leiter der Raumfahrtsicherheit.
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