Firefly Aerospace: Blue Ghost gelingt die Landung auf dem Mond

Firefly Aerospace
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Blue Ghost gelingt die Landung auf dem Mond

© Firefly Aerospace 11 Bilder

Firefly hat beim ersten Versuch eine sanfte Landung auf dem Erdtrabanten geschafft.

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Der Blue-Ghost-Mondlander von Firefly Aerospace ist am Sonntag, 2. März um 9.34 Uhr MEZ im Mare Crisium auf dem Mond gelandet. Das Raumfahrzeug soll nun 14 Tage lang auf dem Erdtrabanten forschen.

Das US-Raumfahrtunternehmen Firefly ist erst der zweite kommerzielle Akteur, dem eine Mondlandung gelungen ist. Im Februar 2024 schaffte Intuitive Machines es, seine Mondlandefähre Odysseus auf dem Mond aufzusetzen, allerdings brach sie sich bei der Landung eines oder mehrere ihrer Landebeine. Intuitive Machines hat am 27. Februar ihren zweiten Mondlander Athena auf den Weg zum Mond gebracht.

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Blue Ghost war am 15. Januar zusammen mit dem japanischen Mondlander Resilience von iSpace mit einer Falcon 9 vom Kennedy Space Center in Florida gestartet. Das Raumfahrzeug war am 14. Februar in einen hohen elliptischen Mondorbit eingeschwenkt und hatte sich mithilfe mehrere Triebwerkszündungen immer näher an den Mond herangearbeitet. Am 1. März gab das Firefly-Team das Kommando für das Einschwenken in einen Abstiegsorbit. Anschließend ging der Lander in den angetriebenen Abstieg zur Mondoberfläche über, dabei musste er mithilfe seiner Triebwerke die Geschwindigkeit von rund 1700 auf 40 Meter pro Sekunde reduzieren. Zum Schluss nutzte Blue Ghost seine Reaktionskontrolltriebwerke, um die Geschwindigkeit vor der Landung auf einen Meter pro Sekunde zu verringern. Dabei navigierte der Lander mithilfe seines Bildnavigationssystems, um eine Landestelle ohne Hindernisse zu finden.

Die Landung glückte, Blue Ghost befinde sich in einer aufrechten und stabilen Konfiguration, bestätigte die NASA. Die Mission namens "Ghost Riders in the Sky" ist Teil der NASA-Initiative "Commercial Lunar Payload Services", in deren Rahmen die US-Raumfahrtbehörde amerikanische Unternehmen damit beauftragt, wissenschaftliche und technische Nutzlasten zum Mond zu bringen. Blue Ghost führt zehn Nutzlasten der NASA mit sich, darunter ein System für Bohrungen unter der Oberfläche, Regolithprobennahme, Satellitennavigation und strahlungstolerante Rechner.

Nach der Landung schickte Blue Ghost die ersten Fotos zur Erde. In den Stunden nach der Landung checkte Firefly alle Subsysteme von Blue Ghost, danach gehen die mitgeführten Nutzlasten und Experimente in Betrieb.

Blue Ghost ist zwei Meter hoch, hat einen Durchmesser von 3,5 Metern und eine Startmasse von 2,7 Tonnen (inklusive Transfervehikel). Der Lander verfügt über ein Haupttriebwerk mit mehr als 1000 Newton Schub, acht von Firefly entwickelte und gebaute Spectre-Triebwerke mit insgesamt 1600 Newton Schub als Reaktionskontrollsystem, sowie zwölf Kaltgasdüsen als Lagekontrollsystem. Vier Landebeine aus Kohlefaserverbundwerkstoffen fingen die Kräfte bei der Landung ab. Eine X-Band- und drei S-Band-Antennen sollen für eine robuste Kommunikation inklusive der Übertragung von HD-Videos ins Firefly-Betriebszentrum nach Texas sorgen. Während des Flugs zum Mond und später auf der Mondoberfläche versorgen zwei Solarpaneele an den Seiten und eines oben auf dem Lander Blue Ghost und seine Nutzlasten mit Strom.

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