Auch die zweite Mondlandung von Intuitive Machines lief nicht ganz glatt.
Der Mondlander Athena des US-Raumfahrtunternehmens ist am Donnerstag, 6. März, gegen 18.30 Uhr MEZ auf der Mondoberfläche am Mons Mouton in der Nähe des Südpols angekommen – allerdings anders als erwartet. "Wir waren bisher sehr erfolgreich, aber ich muss Ihnen sagen, dass wir nicht glauben, dass wir auf der Oberfläche des Mondes in der korrekten Lage sind", sagte Steve Altemus, CEO von Intuitive Machines bei einer Pressekonferenz dreieinhalb Stunden nach der Landung. Daten einer Trägheitsnavigationseinheit wiesen darauf hin, dass die unbemannte Landefähre auf der Seite liege.
Der Solarzellen des Landers generierten etwas Strom, man könne Kommandos senden und es gebe eine Datenverbindung zum Lander und zurück. Nun sollen Fotos des Landers sowie Bilder vom Lunar Reconassance Orbiter der NASA helfen, die genaue Orientierung von Athena zu ermittlen. Darauf aufbauend soll entschieden werden, ob und welche Nutzlasten in welchem Ausmaß in Betrieb genommen werden können. Athena trägt verschiedene Nutzlasten von Intuitive Machines, der NASA und von Unternehmen mit sich. Dazu gehört eine düsengetriebene Drohne namens Grace Hopper, die mit einem Instrument aus Deutschland ausgestattet ist. Es handelt sich um das Lunar Radiometer des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Freien Universität Berlin – ein Instrument zur berührungslosen Temperaturmessung.
Auch Athenas Vorgänger kippte auf die Seite
Unklar ist bisher die Ursache für die Landung auf der Seite. Altemus und Tim Crain, Senior Vice President von Intuitive Machines, sagten, dass die Laserhöhenmesser während Tests im Mondorbit, aber auch beim Abstieg bis zur Landung "rauschende" Daten geliefert hätten. "Wir werden uns bei der Untersuchung ansehen, welche Auswirkungen dies auf das System gehabt haben könnte", so Crain.
Athena war am 27. Februar an Bord einer Falcon 9 von SpaceX vom Kennedy Space Center in Florida gestartet. Für Intuitive Machines ist es bereits die zweite Mondmission. Am frühen Morgen des 23. Februar 2024 (MEZ) gelang dem Unternehmen die erste kommerzielle Mondlandung mit dem Lander Odysseus. Allerdings brach sich Odysseus bei der Landung ein oder zwei Landebeine, weil er mit zu hoher Geschwindigkeit aufgesetzt war. So kam er auf der Seite zum Liegen. Es stellte sich heraus, dass die für die Landung wichtigen Laser-Entfernungsmesser vor dem Start nicht eingeschaltet worden waren.
Vier Tage vor Athenas Landung hat das US-Unternehmen Firefly Aerospace seinen ersten Lander Blue Ghost erfolgreich im Mare Crisium auf dem Mond gelandet. Sowohl die Mission von Firefly als auch jene von Intuitive Machines finden im Rahmen der NASA-Initiative CLPS (Commercial Lunar Payload Services) statt. Dabei beauftragt die NASA US-amerikanische Unternehmen damit, technische und wissenschaftliche Nutzlasten zum Mond zu bringen.
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