Joe Biden weiht seinen neuen VH-92A-Hubschrauber ein
Nach jahrelanger Verspätung tat eine VH-92A Patriot endlich das, für das sie gebaute wurde: den Transport des Präsidenten der USA. Gleichzeitig ist die milliardenschwere Flotte komplett.
Am Montag, dem 19. August, kam US-Präsident Joe Biden zum ersten Mal in den Genuss seines neuen Hubschraubers. Nach der Landung der Air Force One in Chicago O’Hare stieg er in die VH-92A um, die anschließend zum Soldier Field in Chicago flog. Biden hielt am Abend eine Rede auf dem Parteitag der Demokraten.
Social Media Inhalt
Probleme mit Kommunikation und Abgasen
Eigentlich sollte die Ableitung der zivilen S-92 schon längst einsatzbereit sein. Aber Schwierigkeiten mit dem besonders verschlüsselten Kommunikationssystem sorgten für jahrelange Verspätungen. Ein weiteres Problem war profanerer Natur: Das Abgassystem versengte regelmäßig den Rasen am Weißen Haus. Daher dienten die brandneuen Helikopter bei der Marines-Staffel HMX-1 nur zu Testflügen oder Transporten von Stabsmitgliedern des Präsidenten und Sicherheitspersonal. Der Präsident selbst flog weiterhin mit der betagten VH-3D oder der VH-60N.
Am 14. August übergab Sikorsky die 23. und damit letzte VH-92A an das US Marine Corps.
Flotte ist komplett
Dabei ist mittlerweile die gesamte Flotte ausgeliefert: Am 14. August übergab Sikorsky am Standort Owego im US-Bundesstaat New York die letzte VH-92A an das US Marine Corps. Das Pentagon hatte insgesamt 23 Exemplare bestellt. Davon sind 21 für den regulären Einsatz und zwei als Testmaschinen vorgesehen.
Einziger Kandidat
Ursprünglich hatte die VH-92 im Jahr 2005 den Wettbewerb für einen neuen Präsidentenhubschrauber gegen die Lockheed Martin VH-71 Kestrel verloren, eine Version der AW101. Aufgrund von explodierenden Kosten startete das Pentagon 2010 erneut einen Wettbewerb. Dieses Mal siegte Sikorsky, aber zuvor hatten alle anderen Mitbewerber ihre Angebote zurückgezogen. Die VH-92A startete dann am 28. Juli 2017 zu ihrem Jungfernflug und erreichte am 28. Dezember 2021 ihre anfängliche Einsatzbereitschaft. Nun fiel der zehnte gebauten Maschine mit der Seriennummer 169186 die Ehre zu, erstmals zur Marine One zu werden.
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.