Die Türkei hat ein weiteres, im eigenen Land entwickeltes Fluggerät zur Serienreife gebracht: Im Beisein von Staatspräsident Erdoğan übergab Hersteller Turkish Aerospace am 101. Gründungstag der Republik den ersten T625 Gökbey-Hubschrauber an die Gendarmerie.
Der Erstflug des Mehrzweckhubschraubers T625 Gökbey liegt gut sechs Jahre zurück, die Auslieferung der ersten Exemplare an die paramilitärische Jandarma war eigentlich für 2022 geplant gewesen. Trotz der damit zutage tretenden Verzögerung ist der jetzt erfolgte Lieferstart, symbolisch begangen am 101. Jahrestag der Staatsgründung, für die türkische Luftfahrtindustrie ein Erfolg: Denn mit der T625, größentechnisch vergleichbar mit der AW139 von Leonardo, bringen die Türken ein weiteres Muster an den Start, das komplett im eigenen Land entwickelt und gebaut wurde.
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Die nächsten Schritte
Die Gendarmerie wird insgesamt drei T625 erhalten. Bis 2026 sollen 20 Gökbey an die Polizei- und Einsatzkommandos übergeben werden, wie Mehmet Demiroğlu, Geschäftsführer von Turkish Aerospace Industries (TAI) bei der Übergabe des ersten Serienhubschraubers in Karamankazan bei Ankara ausführte. Für Anfang 2026 ist außerdem die Lieferung von drei T625 in Ambulanzausführung an das türkische Gesundheitsministerium geplant. Die Produktionskapazität soll laut TAI mittelfristig die Marke von vier Hubschraubern pro Monat erreichen. Zuvor habe man mit vier Prototypen ein umfangreiches Testprogramm absolviert und dabei mehr als 1.500 Flugstunden gesammelt, so Demiroğlu weiter.
Der türkische Präsident Erdöan signierte die erste T625 aus der Serienfertigung bei der Übergabefeier am 29. Oktober.
Türkisches Triebwerk kommt
Eine letzte Scharte im Gökbey-Programm will TAI überdies bis 2027 auswetzen: Dann sollen neue Hubschrauber serienmäßig mit türkischen TS1400-Motoren aus der Fabrik rollen. Das vom Hersteller TEI speziell für die T625 und den verwandten Kampfhubschrauber T129 Atak entwickelte Turbowellentriebwerk befindet sich derzeit noch in Erprobung. Bis auf Weiteres fliegen die Serien-Gökbeys deshalb mit zwei LHTEC T800-Triebwerken aus den USA.
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