USS Harry S. Truman beendet Chaos-Einsatzfahrt
Nach acht turbulenten Monaten auf See ist der Flugzeugträger USS Harry S. Truman wieder in seinen Heimat-Hafen in Norfolk zurückgekehrt.
Am 1. Juni wird der eine oder andere Seemann an Bord der USS Harry S. Truman sicher noch froher als sonst nach dem Beenden einer Einsatzfahrt gewesen sein. Zum einen dauert eine solche Cruise normalerweise rund sechs Monate. Aufgrund der Ereignisse im Mittleren Osten blieb die CVN-75 ganze acht Monate auf See und die Besatzungsmitglieder von ihren Familien getrennt. Zum anderen kam es während der Mission zu mehreren Zwischenfällen, die sogar zur Ablösung des Kapitäns führten.
Der Carrier war am 23. September 2024 zu seiner Fahrt aufgebrochen und hatte sich bereits wenig später an Luftschlägen gegen die Houthi-Miliz beteiligt. Ab Februar führten die Kampfjets des Trägergeschwaders CVW-1 massive Einsätze gegen den IS in Somalia durch. Die Schiffe der Träger-Gruppe legten zusammen mehr als 44.000 Kilometer auf See zurück. Die Flugzeuge und Hubschrauber der Truman absolvierten über 13.000 Einsätze und 25.000 Flugstunden. Allerdings kehrte der Träger mit drei Super Hornets weniger an Bord in die Heimat zurück. Am 22. Dezember 2024 schoss die zur Strike Group der Truman gehörende USS Gettysburg aus Versehen eine F/A-18F der VFA-11 ab. Beide Besatzungsmitglieder konnten sich mit dem Schleudersitz retten und wurden aus dem Meer geborgen.
Kollision mit Frachter
Am 12. Februar kollidierte der Träger dann im Mittelmeer mit dem Frachter M/V Besiktas-M und musste zur improvisierten Instandsetzung nach Souda Bay in Griechenland. Wenig später enthob die US Navy den Kapitän Dave Snowden seines Kommandos. Im Roten Meer ereignete sich dann am 28. April der nächste Zwischenfall, als beim Manövrieren des Schiffs eine F/A-18E der VFA-136 samt Schlepper aus dem Hangardeck ins Wasser fiel. Die dritte Super Hornet, wieder eine F/A-18F der VFA-11, ging bei einer missglückten Landung am 6. Mai über Bord. Ursache war ein Versagen des Fangsystems. Auch hier konnte die Crew ihre Schleudersitze betätigen; eine MH-60 fischte sie anschließend aus dem Meer.
Bereits am 30. Mai kehrten die fliegenden Staffeln aufs Festland zurück. Die Super Hornets landeten auf der Naval Air Station Oceana in Virginia. Das CVW-1 bestand während der Cruise aus den Staffeln VFA-11 Red Rippers (F/A-18F), VFA-143 Pukin‘ Dogs (F/A-18E), VFA-81 Sunliners (F/A-18E), VFA-136 Knight Hawks (F/A-18E), VAQ-144 Main Battery (EA-18G), VAW-116 Seahawks (E-2D), HSC-11 Dragon Slayers (MH-60S) und HSM-72 Proud Warriors (MH-60R) sowie dem Detachment 1 der VRC-40 Rawhides (C-2A).
Den Platz der Truman im Mittleren Osten hat mittlerweile die USS Carl Vinson eingenommen. Die CVN-70 blieb bis dato von größeren Zwischenfällen verschont.
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