Air Berlin will Übernahme durch Lufthansa

Airline-Riese will seine Tochter Eurowings ausbauen
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Air-Berlin-Aufsichtsrat genehmigt Verkauf an Lufthansa

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Air Berlin hat sich mit der Lufthansa-Group über den Verkauf von Teilen des Unternehmens geeinigt. Die Lufthansa-Group will die Air Berlin-Tochtergesellschaften Luftverkehrsgesellschaft Walter (LGW), die österreichische Ferienfluggesellschaft Niki sowie 20 weitere Flugzeuge übernehmen.

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Der Aufsichtsrat der Air Berlin habe am gestrigen Mittwoch diesem Teil der Ergebnisse der Bietergespräche für den Verkauf dieser Teile des Unternehmens zugestimmt, meldete Air Berlin am Donnerstag. Der Abschluss garantiere den Erhalt aller Arbeitsplätze bei Niki und LGW und eröffne Perspektiven für mehrere tausend Mitarbeiter der Air Berlin. Der beabsichtigte Kauf, angeblich zum Preis von 210 Millionen Euro, stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Gläubigerausschuss, den Sachwalter im Insolvenzverfahren der Air Berlin sowie der europäischen Wettbewerbsbehörde in Brüssel. Air Berlin hatte seit dem 25. September 2017 mit der Lufthansa AG und der britischen Fluggesellschaft easyJet Verkaufsverhandlungen geführt. Mit easyJet dauern die Verhandlungen jedoch noch an. 

Frank Kebekus, Generalbevollmächtigter für Air Berlin, sagte: „Wir freuen uns, dass wir mit der Lufthansa-Group einen starken Partner gefunden haben. Umso mehr, als wir in so kurzer Zeit eine Einigung über den Kauf einen bedeutenden Teils des Unternehmens der Air Berlin erzielen konnten. Wir sind zuversichtlich, dass mehrere Tausend Air Berlin-Mitarbeiter eine neue Heimat in der Lufthansa-Group finden werden. Jetzt geht es darum, auch mit anderen Bietern die Verträge unterschriftsreif auszuhandeln.“ 

Thomas Winkelmann, CEO von Air Berlin, sagte: „Heute sind wir einen großen Schritt vorangekommen. Durch diesen Vertrag ergeben sich neue Arbeitsplatzchancen für einen großen Teil unserer Kollegen. Aufatmen können wir jedoch erst, wenn die EU-Kommission die Transaktion final bestätigt hat. Den heutigen Verhandlungsstand konnten wir nur mit der schnellen Überbrückungshilfe der Bundesregierung erreichen. Andernfalls hätten wir am Wochenende 12./13. August 2017 die Flotte grounden müssen. Dies hätte den unmittelbaren Arbeitsplatzverlust für alle Mitarbeiter bedeutet.“

Air Berlin rechnet mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens spätestens Ende Oktober 2017. Nach gegenwärtigem Erkenntnisstand sei ab dem 28. Oktober ein eigenwirtschaftlicher Flugverkehr  (also unter dem IATA-Airline Code AB) nicht mehr möglich. Bereits am 15. Oktober 2017 werde Air Berlin ihr Langstreckenangebot vollständig beenden, da die Flugzeugleasingfirmen sukzessive ihre Airbus A330 zurückzögen, so Air Berlin.

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