EFW: Umbaufrachter "made in Dresden" voll im Trend

Auftragsboom bei EFW
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Umbaufrachter „made in Dresden“ voll im Trend

© Elbe Flugzeugwerke

Nach ihrer Zeit als Passagierflugzeuge haben ausgediente A330-200 und A330-300 eine gute Chance auf eine zweite Karriere als Frachter. Die Elbe Flugzeugwerke (EFW) richten neue Linien für die Umrüstung in Asien und den USA ein – und fahren die Produktion hoch.

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Der Airbus A330 gilt seit 1994 als echtes Arbeitspferd auf der Langstrecke. Auch Air Namibia setzte bis zur Insolvenz auf den bewährten Zweistrahler. Die V5-ANO und die V5-ANP, die bis vor Kurzem für die Airline flogen, stammen jedoch aus dem Produktionsjahr 2013. Sie sind damit eigentlich noch kein Fall für die EFW. Nach "Daumenregel" werden A330 "zwischen zwölf und 15 Jahren" für den Cargobetrieb umgerüstet, sagte EFW-Marketing-Direktor Wolfgang Schmid gegenüber unserem Redaktionspartner aero.de.

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Große Nachfrage

Der Leasinggeber Castlelake lässt die beiden A330-200 der insolventen Air Namibia in Dresden dennoch schon jetzt zu Frachtern umbauen – die Chancen auf eine Vermarktung als "A330-200P2F" (Passenger to Freighter) stehen höher als mit Passagierkabine. Der Trend zu Vollfrachtern sorgt bei EFW für volle Auftragsbücher. Durchlaufen dieses Jahr sieben A330 den Umbauprozess, werden es im nächsten Jahr "doppelt so viele", sagte Schmid. "Im Jahr 2023 werden es 23 sein, bis wir bei über 25 die Modifikationen fortführen wollen." Seit 2020 liefert EFW A330-300P2F mit einer auf 62 Tonnen angehobenen Nutzlast aus.

© CDB Aviation

Auch MASAir aus Mexiko setzt künftig auf konvertierte A330-Frachter, die in Dresden umgerüstet werden.

Neue Linien

EFW ist ein 55:45 Joint Venture von ST Aerospace und Airbus. Neben der Hauptlinie in Dresden richtet das Unternehmen für den Hochlauf der Produktion zwei neue Umbaulinien in Mobile (USA) und in Shanghai ein. Sind derzeit viele A330 im Gebrauchtmarkt verfügbar, wird sich der Nachschub in den nächsten Jahren "etwas reduzieren", sagte Schmid. "Wir sind aber überzeugt, dass weiterhin genügend Kandidaten verfügbar bleiben werden." Zu den Abnehmern zählt unter anderem der Logistikriese DHL, der auch als Ziel der Flugzeuge von Air Namibia gehandelt wird.

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