Kelly Ortberg wird neuer Boeing-Konzernchef
Führungswechsel bei Boeing: Der US-Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsriese hat einen neuen Konzernchef bestimmt. Mit Kelly Ortberg wird ein 64-jähriger Ingenieur mit Jahrzehnte langer Branchenerfahrung das Unternehmen als Vorstandschef und Präsident leiten. Er übernimmt ein schwieriges Erbe.
Robert K. "Kelly" Ortberg trete sein neues Amt bereits am 8. August an, teilte Boeing am Mittwoch mit. Er werde auch Aufsichtsratsmitglied und folge auf den seit 2020 amtierenden Konzernchef David Calhoun.
"Der Aufsichtsrat hat in den letzten Monaten sehr intensiv und ausführlich nach geeigneten Bewerbern gesucht", sagte Boeing-Aufsichtsratschef Steven Mollenkopf. "Kelly bringt die richtigen Fähigkeiten mit, um Boeing in die nächste Phase zu führen. Er ist eine erfahrene Führungspersönlichkeit, der in der Luftfahrtindustrie tiefen Respekt genießt, verdientermaßen, denn er kann starke Teams aufbauen und komplexe Ingenieurfirmen und Hersteller steuern. Wir freuen uns, mit ihm zusammenzuarbeiten, wenn er Boeing durch diese wichtige Zeit der langen Unternehmensgeschichte bringt."
Der 64-jährige Ortberg, ein studierter Ingenieur, begann seine steile Karriere 1983 bei Texas Instruments. 1987 stieg er bei Rockwell Collins, heute RTX, zum Programmleiter auf, bis er 2013 dort die Unternehmensleitung übernahm. 2021 ging er in den Ruhestand, behielt aber mehrere Aufsichtsratsmandate und Funktionen in anderen Unternehmen. Er war auch Vorstand der US-Industrievereinigung Aerospace Industries Association (AIA).
Mit der Wahl entschied sich Boeing für einen ausgewiesenen Fachmann, der nach den Irritationen seit den MAX-Abstürzen, nach Baumängeln und Programmverspätungen wieder Ruhe in den amerikanischen Branchenriesen bringen soll. Boeing meldet aktuell auf 57,9 Mrd. Dollar gestiegene Schulden. Andererseits weist der Konzern auf seinen festen Auftragsbestand im Wert von 516 Mrd. Dollar und den Zugang zu weiteren Krediten hin.
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