Corona-Hilfe: Dreamlifter-Konvoi bringt Schutzkleidung nach Charleston

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Dreamlifter-Konvoi bringt Schutzkleidung nach Charleston

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Drei Dreamlifter sind am vergangenen Montag auf dem Boeing-Werksflugplatz Charleston gelandet. Soweit nichts Besonderes, doch neben 787-Komponenten aus Japan transportierten die Frachter dieses Mal auch Schutzausrüstung gegen das Coronavirus.

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Seit einer Woche baut Boeing im Werk Charleston in South Carolina wieder 787 – wenn auch noch auf Sparflamme. Allerdings findet in Charleston seit jeher nur die Endontage statt. Ansonsten ist der Dreamliner eine sehr internationale Angelegenheit, wichtige Komponenten werden in Italien und Japan gefertigt. Damit alle Teile plangemäß zur Endmontage eintreffen, hat Boeing deshalb aus der 747-400 den Dreamlifter-Frachter entwickelt. Vier Dreamlifter stehen seither für die 787-Produktion im Einsatz. Mit einem Laderaumvolumen von 1840 Kubikmetern bieten sie dreimal so viel Stauraum wie die Basis-Jumbos – und damit ausreichend Platz für große Dreamliner-Bauteile wie Tragflächen und Rumpfstücke.

Schutzausrüstung als Belly Cargo

Komponenten für den Rumpf werden unter anderem bei Fuji und Kawasaki Heavy Industries im japanischen Nagoya gefertigt. Von dort aus hoben Ende der vergangenen Woche drei Dreamlifter – Kennzeichen N747BC, N718BA, N249BA – vollbeladen Richtung USA ab. Soweit, so normal. Allerdings legten alle drei unterwegs einen Zwischenstopp in Seoul ein, um etwas weniger alltägliches Frachtgut aufzunehmen: Insgesamt 150000 Gesichtsmasken, Schutzbrillen und Visiere fanden, verpackt in Containern, den Weg in die Unterdecks der Dreamlifter. Die Schutzausrüstung war für die Medizinische Universität von South Carolina (MUSC) gedacht und soll den dort Beschäftigten den Kampf gegen die Corona-Pandemie erleichtern.

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Durchgeführt wurden die Flüge von Atlas Air, die die Dreamlifter im Auftrag von Boeing betreibt. Die Kosten für den Extrastopp in Seoul übernahm Boeing selbst.

Weitere Flüge geplant

Auf ihrem Weg zurück in die Staaten machten zwei der drei Riesenfrachter, die N718BA und die N249BA, in Anchorage (Alaska) Station, während die N747BC direkt zum Boeing-Stammsitz Everett und von dort aus weiter nach Charleston flog. N718BA erreichte Charleston ebenfalls via Everett, N249BA nahm die Reise nonstop aus Anchorage in Angriff. Alle drei Dreamlifter setzten am Montag innerhalb einer Stunde in Charleston auf, wo auch eine Abordnung der MUSC ihre Ware in Empfang nahm. "Ich bin unglaublich stolz auf unsere Boeing-Teammitglieder auf der ganzen Welt und auf ihre Arbeit, um die Verbreitung von COVID-19 zu stoppen", kommentierte Boeing-Chef Dave Calhoun nach der Landung der drei Frachter. Die Lieferung helfe der MUSC, weiter gegen die Pandemie anzukämpfen. Deshalb soll die Aktion fortgeführt werden: Mit weiteren Flügen will Boeing insgesamt 400000 Schutzartikel für die MUSC einfliegen. Die Kosten dafür trägt der Flugzeughersteller nach eigenen Angaben selbst.

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