Countdown in Everett: Noch sieben Jumbos, dann ist Schluss

Countdown in Everett
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Noch sieben Jumbos, dann ist Schluss

© UPS 28 Bilder

Die Fußstapfen der Vorgängerversionen waren für die Boeing 747-8 stets ein Stück zu groß. Lediglich als Frachter fand der jüngste Spross der Jumbo-Riege nennenswerten Absatz. Nun hat Boeing in Everett die 100. 747-8F ausgeliefert. Bald läuft die Produktion aus.

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Das 100. Flugzeug ging an den größten Kunden: Am 26. Oktober holte UPS Airlines in Everett ihre neueste Boeing 747-8F ab und flog sie nach Louisville in Kentucky. Dort betreibt der Paketriese am Muhammad Ali International Airport sein zentrales Drehkreuz – und rechnet man die brandneue N630UP hinzu, haben bislang 25 747-8-Frachter hier ihre Heimat gefunden. Damit ging genau ein Viertel aller bereits ausgelieferten 747-8F an UPS. Bis Ende 2022 wird die Teilflotte in Louisville noch auf 28 Exemplare anwachsen. Weitere werden nicht dazukommen. Zumindest nicht ab Werk, denn Boeing lässt die Produktion der 747-8 im kommenden Jahr auslaufen. Für immer.

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48 Passagierjets, 107 Frachter

Insgesamt muss Boeing bis dahin noch sieben Exemplare der letzten Version des legendären Jumbo Jets fertigbauen. Drei davon gehen an UPS, vier sind für die US-Frachtfluglinie Atlas Air vorgesehen. Zu den sieben Frachtern hat Boeing außerdem noch ein Flugzeug der Passagierversion 747-8I im Auftragsbuch stehen. Hierbei handelt es sich jedoch um die bereits vor Jahren gebaute MSN 37826, die ursprünglich für Lufthansa vorgesehen war, von dieser verschmäht wurde und nach langer Standzeit nun zum neuen VIP-Jet für die Regierung von Ägypten aufbereitet wird. Dieses Flugzeug mit eingerechnet, wird Boeing zum Produktionsende des Musters 48 747-8I an Kunden übergeben haben. Dem stehen 107 Maschinen der Frachtversion 747-8F gegenüber.

Die von Lufthansa verschmähte MSN 37826 dürfte demnächst als SU-EGY an die ägyptische Regierung gehen.

Als Passagierflugzeug ein Flop

Die 747-8 ist damit die erste Jumbo-Variante, von der mehr Frachter als Passagierflugzeuge gebaut wurden. Während sich für letztere nur Lufthansa, Air China und Korean Air erwärmen konnten, legte der jüngste Jumbo-Spross als Cargo-Version eine durchaus ansehnliche Laufbahn hin. Erstbetreiberin der 747-8F war ab Oktober 2011 Cargolux, die inzwischen 14 Exemplare betreibt. Mit bis zu 135 Tonnen Nutzlast und einer maximalen Abflugmasse von 449 Tonnen wird die 747-8F im kommerziellen Frachtbetrieb einzig von der Antonow An-124, und natürlich von der An-225 übertroffen. Die designierte Nachfolgerin der 747-8F bei Boeing, die zweistrahlige 777F, bringt es "nur" auf etwas mehr als 100 Tonnen. Selbst eine angedachte Frachtversion der neuen 777X wird daran nicht viel ändern. Allerdings verbraucht die 777 im Flug auch deutlich weniger Treibstoff.

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