Qantas schickt auch Dreamliner in die Mojave-Wüste

Derzeit kein Bedarf
:
Qantas schickt auch Dreamliner in die Mojave-Wüste

© Qantas 8 Bilder

Die Jumbo Jets sind schon alle weg, die A380 eingemottet – jetzt lagert Qantas auch einen Großteil ihre Boeing 787 ein. Die Großraumzweistrahler werden bis auf Weiteres nicht gebraucht, weil die Nachfrage nach internationalen Flügen nach wie vor ausbleibt.

Kompletten Artikel anzeigen

Elf Boeing 787-9 nennt Australiens Flag Carrier Qantas sein Eigen. Die modernen Twinjets sollten bei Qantas eigentlich die Boeing 747 ablösen und das künftige Rückgrat der Langstreckenflotte bilden. Jetzt kommt der Großteil der Dreamliner selbst in die Wüste – wenn auch nur vorübergehend, im Gegensatz zu den bereits ausgemusterten Jumbo Jets. Weil wegen der Corona-Pandemie im Langstreckengeschäft nach wie vor totale Flaute herrscht, benötigt Qantas die 787 derzeit nicht. Deshalb werden die meisten von ihnen ab September nach Victorville in Kalifornien geflogen – und lassen sich dort vermutlich ein Jahr lang die Sonne aufs Dach scheinen.

© James D Morgan/Qantas

Qantas besitzt elf Boeing 787-9, die als Ersatz für die 747-400 beschafft wurden.

Für ein Jahr eingelagert

In Victorville werden sich die Qantas-Dreamliner zu den australischen A380 gesellen, die dort bereits eingelagert wurden. Während bei den Superjumbos ein Comeback frühestens in drei Jahren erwartet wird, dürfte die Zwangspause der 787 jedoch kürzer ausfallen: In etwa einem Jahr, so die Prognose von Qantas-Chef Alan Joyce, sollte das Langstreckengeschäft wieder Fahrt aufnehmen. Die 787 werde das erste Flugzeug sein, das dann wieder in den Dienst gehe, zitiert die Webseite "Executive Traveller" einen Airlinesprecher. Allerdings wolle man einen kleinen Teil der Flotte auf Abruf in Australien behalten – als "Notfallflugzeuge", wie der Sprecher anmerkte.

© Elbe Flugzeugwerke

Ihre A380 hat Qantas ebenfalls in der Mojave-Wüste geparkt. Zwei der Superjumbos stehen jedoch noch zum Kabinen-Upgrade in Dresden.

Pflege durch Qantas-Mitarbeiter aus Los Angeles

Dass die Flugzeuge ebenso wie die A380 zum Einlagern in die Mojave-Wüste geflogen werden, hat neben dem Umstand, dass die Bedingungen dort wegen der trockenen Luft besonders günstig sind, einen weiteren Grund: Im nahegelegenen Los Angeles besitzt Qantas einen eigenen Wartungsbetrieb. Dessen Mitarbeiter werden sich während der Zwangspause um die in Victorville eingemotteten Qantas-Flugzeuge kümmern. So ist gewährleistet, dass vor allem die Dreamliner sich schnell aus dem Dornröschenschlaf wachküssen lassen, sobald sie benötigt werden – um dann endlich doch noch ihre zugedachte Rolle als Rückgrat der Qantas-Langstreckenflotte einzunehmen.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Riesen mit Rotoren Die schwersten Hubschrauber aller Zeiten 2 Schafft der US-Gigant die Trendwende? Neuer Schub für Boeing 3 USA blockieren Triebwerkslieferung Bekommt der „China-Airbus“ Comac C919 Probleme? 4 Dassault Rafale B Frankreichs nukleare Abschreckung 5 Starfighters Inc. will F-4 kaufen Private Phantom-Flotte neben F-104-Jets?