Mit der Landung einer Iljuschin Il-76 auf der Zenit-Eis-Piste haben die Versorgungsflüge zu den Forschungsstationen in der Antarktis begonnen. Gleichzeitig nimmt eines der Transporter-Urgesteine erstmals seit vielen Jahren wieder an einer internationalen Luftfahrtmesse teil.
Am 9. November setzte eine Iljuschin Il-76TD-90VD von Wolga-Dnepr auf der nach dem Fußballverein aus St. Petersburg Zenit genannten Eispiste der Antarktisstation Progress auf. An Bord befanden sich 42 Passagiere – Polarforscher aus Indien, China, Russland und Südafrika – sowie Fracht zur Versorgung der indischen und russischen Forschungsstationen. Die Start- und Landebahn legten Mitarbeiter des russischen Arktis- und Antarktis-Forschungsinstituts in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Zapsibgazprom an. Der Eis-Runway ist 3000 Meter lang und 100 Meter breit.
An Bord befanden sich 42 internationale Polarforscher.
Sechs Flüge geplant
Den Versorgungseinsatz hatte die südafrikanische Firma ALCI-UAL organisiert. Für den 5300 Kilometer langen Flug von Kapstadt aus benötigte der russische Transporter rund 6,5 Stunden. Für die Saison 2023/24 sind sechs Flüge mit der Il-76 zum Zenit-Flugfeld geplant.
Die Il-76 bringen wichtige Bau- und Versorgungsgüter in die Antarktis.
Neue Station im Bau
Bereits am 20. Oktober stach die 69. russische Antarktis-Expedition in St. Petersburg mit dem Forschungsschiff "Akademik Fedorow" in See. Eine ihrer Aufgaben besteht in der Fertigstellung des neuen Überwinterungskomplexes Wostok, dessen Bau im vergangenen Jahr begonnen hatte. Dazu müssen laut dem russischen Arktis-Institut rund 2600 Tonnen Fracht zur Station gebracht werden. Die Güter kommen mit der Il-76 auf dem Luftweg zur Progress-Station. Anschließend geht es per Raupen- und Schlitten-Transport weiter. Zur Unterstützung der Antarktisexpedition will das Institut bis zu acht IL-76TD-90VD sowie Vertreter der Antonow An-2 und Kamow Ka-32 einsetzen.
Der vierstrahlige Transporter ist auf beiden Pisten in der Antarktis aktiv.
Zweiter Eis-Flugplatz
Ende Oktober hat auch der zweite Landeplatz in der Antarktis den Betrieb wieder aufgenommen. Er liegt bei der russischen Nowolasarewskaja-Station und ist Teil eines internationalen Verbundes zur Versorgung von Polarforschungsvorhaben (Dronning Maud Land Air Network, DROMLAN). Für diese Saison sind hier elf internationale Flüge vorgesehen. Neben Belgien, Finnland, Großbritannien, Indien, Japan, den Niederlanden, Norwegen, Russland , Schweden und Südafrika ist auch Deutschland an DROMLAN beteiligt. Für die Il-76 gibt es derzeit aber mehr zu tun.
Erstmals seit langer Zeit zeigt Russland die Il-76 auf einer internationalen Luftfahrtmesse.
Il-76 in Dubai
Erstmals seit vielen Jahren schickt Russland die Iljuschin Il-76 wieder offiziell als Exponat auf eine internationale Luftfahrtmesse. Rosoboronexport schickt eine Il-76MD-90A zur Dubai Airhow, die vom 13. bis 17. November in dem Emirat stattfindet. Außerdem wird erstmals der mit einem Glascockpit ausgestattete Kamow-Hubschrauber Ka-32 in der Feuerlöschversion A11M zu sehen sein. Weitere Exponate werden die Helekopter Mil Mi-171A3 und Ansat sein. Die Kamow Ka-52 Alligator soll am täglichen Flugprogramm teilnehmen.
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