Türkei und Syrien: Diese Flugzeuge helfen nach dem Erdbeben

Luftbrücke für Türkei und Syrien
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Diese Flugzeuge helfen nach dem Erdbeben

© NurPhoto via Getty Images 25 Bilder

Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien am Montagmorgen läuft die internationale Hilfe auf Hochtouren: Flugzeuge aus aller Welt stauen sich auf den Airports der Region, bringen Rettungskräfte und Fracht. Rivalen arbeiten Hand in Hand. Eine erste Übersicht.

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Im Angesicht der Katastrophe halten Menschen zusammen – auch wenn sie sonst eher wenig füreinander übrig haben. Das verheerende Erdbeben, das am Montagmorgen in der Türkei und in Syrien wütete, und das nach vorläufigen Schätzungen mehr als 5.000 Todesopfer forderte, hat international eine Welle der Solidarität ausgelöst. Aus aller Herren Länder trudelten bereits Hilfskräfte und Rettungsgüter ein, die in der syrisch-türkischen Grenzregion dringend benötigt werden. Weitere Hilfe ist unterwegs. Deutschland schickt unter anderem ein Team des Technischen Hilfswerks (THW), das vom Flughafen Köln/Bonn aus ins Katastrophengebiet reist. Die Hilfsorganisation ISAR Germany flog bereits am frühen Dienstagmorgen Retter samt Spürhunden mit einer gecharterten Boeing 757-200 der Airline Privilege Style nach Gaziantep ein.

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Erdbeben-Luftbrücke

Auch für die Helfer aus anderen Nationen dient das Flugzeug als Hauptverkehrsmittel. Neuralgischer Punkt auf der türkischen Seite war dabei in den ersten Stunden der Flughafen Adana. Innerhalb weniger Stunden landeten dort derart viele Hilfsflüge, dass der sonst eher beschauliche Flughafen, der sechstgrößte des Landes, an seine Kapazitätsgrenze stieß. Mehrere Flugzeuge, darunter eine Iljuschin Il-76 aus Russland, ein Airbus A400M aus Spanien und eine Boeing C-17 aus Eindhoven, mussten zeitweise nach Antalya umgeleitet werden, wie unter anderem der niederländische Blogger Gerjon anhand von Flugtracking-Daten aufzeigt. Auch in Gaziantep und Erzurum kamen bereits mehrere Hilfsflüge an.

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Russland schickte bislang mindestens zwei Il-76 des Katastrophenschutzes in die Türkei, zwei weitere Il-76 steuerten die russische Luftwaffenbasis Hmeimim in Syrien an. Algerien sandte eine Il-76 mit Hilfsgütern nach Aleppo, zwei C-130 Hercules landeten in Adana. Aus Aserbaidschan kamen ebenfalls mehrere Il-76 der Fluggesellschaft Silk Way in Adana an. Unter anderem lieferten sie ein mobiles Feldkrankenhaus ins Erdbebengebiet. Außerdem schickte Aserbaidschan Personal an Bord eines Aribus A340-500 und einer Boeing 757 von Azerbaijan Airlines nach Adana.

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Wenn Rivalen zusammenhelfen

Der Iran und Israel wurden ebenfalls aktiv: Während die Israelis eine Delegation von Helfern per Boeing 707 in die Türkei flog, schickten die Iraner eine Boeing 747-200F der Qeshm Fars Air mit humanitären Gütern in die syrische Hauptstadt Damaskus. Selbst Griechenland, mit der Türkei seit geraumer Zeit wegen Rivalitäten im Mittelmeer politisch über Kreuz, entsandte eine C-130H seiner Luftwaffe nach Adana, um zu helfen. Pakistan öffnete ausnahmsweise seinen Luftraum für zwei C-17 der indischen Luftwaffe aus Hindon, die Hilfsgüter in die Türkei flogen – unter normalen Umständen undenkbar, sind sich Indien und Pakistan doch seit vielen Jahren spinnefeind. Die Pakistanis selbst flogen mit mehreren C-130H ein Feldlazarett mit 30 Betten sowie Zelte und Decken nach Adana. Eine Boeing 777 von Pakistan International Airlines machte sich mit einem Helferteam samt 15 Tonnen Rettungsausrüstung indessen auf den Weg nach Istanbul.

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Flüge aus zahlreichen Ländern

Weitere Hilfsflüge kamen laut Tracking-Daten bislang unter anderem aus Bulgarien (Alenia C-27J), Frankreich (zwei Airbus A330MRTT), Italien (Piaggio Avanti mit Rettungsteam an Bord), Kasachstan (Il-76) Spanien (A330 MRTT und A400M), Österreich (C-130H), Rumänien (C-130B und C-27J) sowie aus der Schweiz (Bombardier Challenger) und Turkmenistan (Il-76 nach Gaziantep) in der Türkei an. In Syrien landete neben den weiter oben Genannten auch eine irakische C-130 Hercules, die Hilfsgüter nach Damaskus brachte. Weitere Flüge sind unterwegs oder in Planung, die Luftbrücke ist in vollem Gange. Auch die türkische Luftwaffe beteiligt sich zahlreich, mehrere Hercules und A400M stehen dafür im Einsatz.

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