Die Preise für Luftfracht gehen durch die Decke

iPhones und Impfstoffe
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Die Preise für Luftfracht gehen durch die Decke

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Neue iPhones, die PlayStation 5 – und Impfdosen: Weihnachten und Pandemie lassen Preise für Luftfracht explodieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet durch die Bank Preissprünge für kühlpflichtige Lufttransporte. Erst im Januar könnte sich die Lage entspannen.

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Luftfracht steht im Dezember immer hoch im Kurs – Frachtairlines sind die kleinen Kobolde des Weihnachtsmanns und sorgen dafür, dass Geschenke rechtzeitig zum Fest eintreffen. Zum Ende des Pandemiejahrs 2020 spitzt sich die Lage bei Luftfracht noch einmal drastisch zu. "Das größte Problem für die Luftfracht ist fehlende Kapazität, da ein Großteil der Passagierflotte weiter am Boden ist", warnt IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac vor Engpässen. "Die Situation wird in Hinblick auf die jetzt bevorstehenden Impfstofflieferungen sicher nicht einfacher."

Passagierjets am Boden

Weltweit standen nach IATA-Daten im Oktober 22,6 Prozent weniger Kapazität in der Luftfracht zur Verfügung als im Vorjahr – die Raten ziehen seit November extrem an. "Ich hatte gerade ein Angebot einer Frachtfirma aus Dallas für einen kühlpflichtigen Transport von den USA nach Sierra Leone – zu einem Preis von etwa 105 US-Dollar pro Kilo", beschrieb WHO-Cheflogistiker Paul Molinaro der Nachrichtenagentur "Reuters" die Lage. Ein "Normalpreis" bewege sich zwischen 4 und 6 US-Dollar pro Kilo.

Corona und die PlayStation

Molinaro warnt vor einer Konkurrenz zwischen Impfstoffen und Konsumgütern: "Wir beobachten steigende Luftfrachtraten aus China wegen der Einführung des neuen iPhones und der PlayStation 5." Spritzen zur Verabreichnung von Impfdosen würden wegen der Kostenexplosion bereits nur noch auf dem Seeweg verschifft. Die IATA erwartet frühestens ab Januar mehr freie Kapazitäten. "Dann beginnt die für Luftfracht traditionell schwächste Jahreszeit", sagte der Chefökonom des Verbands Brian Pearce.

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