Helvetic Airways stellt heute offiziell ihre letzte Fokker 100 außer Dienst. Damit schrumpft die Zahl der europäischen Betreiber des Zweistrahlers aus den Niederlanden weiter zusammen. Der Abschiedsflug führt über die Alpen.
Ein letztes Mal dem Klang der Rolls-Royce Tay-Triebwerke lauschen – diese Ehre wird einer Schar handverlesener Passagiere am heutigen Freitag zuteil. An Bord des Sonderfluges 2L100 geleiten sie die letzte Fokker 100 der Schweizer Airline Helvetic am Mittag feierlich in den Ruhestand. Seinen letzten Linieneinsatz hatte der holländische Zweistrahler mit der Kennung HB-JVG bereits am 8. Juni. Von Zürich ging es an diesem Tag nach Stuttgart und wieder zurück. Bereits gestern verabschiedete Helvetic mit der HB-JVF ihre zweite verbliebene Fokker 100 in den Ruhestand. Damit betreibt Helvetic nun eine reine Embraer 190-Flotte.
Pinker Hingucker
Mit der Ausmusterung der Fokker 100 endet auch bei den Schweizern eine Ära, denn der Zweistrahler aus den Niederlanden prägte die Anfangsjahre der 2003 gegründeten Helvetic Airways maßgeblich. Sieben Exemplare betrieb die Airline mit Homebase in Zürich zeitweise. Mit ihrem grellen pinken Farbkleid waren sie bis 2006 auf jedem Flughafen ein Hingucker – danach wurde Helvetic umstrukturiert und erhielt in diesem Zuge auch ihre heutige, seriöser wirkende Lackierung mit Schweizerkreuz am Heck. Heute betreibt die Airline sowohl ein eigenes Netzwerk an Charter- und Linienverbindungen, fliegt aber auch im Auftrag von Lufthansa und Swiss.
Ersatz aus Brasilien
In den letzten Jahren wurden die Fokker 100 bei Helvetic zunehmend durch Embraer 190 ersetzt – und auch deren Nachfolgegeneration steht schon in den Startlöchern: Bald werden die Schweizer die erste von zwölf bestellten Embraer 190-E2 erhalten, die ihrerseits die alternden E190-E1 ablösen werden. Die nun ausgemusterte Fokker 100 trägt die Seriennummer MSN 11478 und wurde im Oktober 1993 an American Airlines ausgeliefert. 2004 trat sie ihren Dienst bei Helvetic an.
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