Neuer Zwischenfall
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Air Astana hat immer noch Ärger mit ihren E2-Jets

© Air Astana 7 Bilder

Air Astana hat Embraer in New York verklagt. Die Airline ist mit ihren E2 nach einer Pannenserie alles andere als zufrieden. Nach einem zeitweisen Grounding setzt Air Astana die E190-E2 inzwischen wieder ein – und meldet ein neues Problem.

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Nur 35 Minuten nach dem Start war Air Astana Flug 9530 am Sonntag zurück am Flughafen von Almaty. Die Instrumente der Embraer E190-E2 P4-KHE hatten nach mehrwöchiger Standzeit widerprüchliche Geschwindigkeitswerte anzeigt, die Piloten brachen den geplanten Flug nach Nur-Sultan sicherheitshalber ab.

Kein Glück mit den E2-Jets

Der Zwischenfall setzt eine unglückliche Problemserie von Air Astana mit der E2 fort. Air Astana hat fünf E190-E2 von AerCap geleast. Seit 2018 ist es in der Teilflotte allein 23 Mal zu einem Fehlalarm der Brandmelder gekommen, weil die Sensoren laut Air Astana nicht treffsicher zwischen Rauch und Staub unterscheiden. Schwerer wog der Ausfall des Enteisungssystems im Juni 2019 – beim Abarbeiten der Checkliste fiel der Kabinendruck ab, die Piloten mussten notlanden. Auch in der Folge lief es für Air Astana mit der E190-E2 nicht rund: eine Fehlerserie an der Hydraulik gipfelte am 15. Dezember 2020 im zeitweisen Grounding der Teilflotte.

Embraer im Abwehrmodus

Air Astana hat Embraer im Juli 2021 in New York vor Gericht gezerrt – die Airline fordert für die Pannen 11,9 Millionen US-Dollar Schadensersatz vom Hersteller. Mindestens. "Bei E2 von Air Astana kam es im Flug zu mehreren Software- und mechanischen Ausfällen, die die Lufttüchtigkeit dieser Flugzeuge ernsthaft in Frage stellen", formuliert Air Astana in der Klageschrift einen schwerwiegenden Vorwurf. Embraer hält die Darstellungen der Airline und vor allem das zeitweise Grounding für überzogen. Zu keiner Zeit habe ein Sicherheitsrisiko bestanden, verteidigte sich Embraer gegen die Klage. "Air Astana war die einzige Airline, die den Betrieb mit der E2 ausgesetzt hat."

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