Erste Boeing 777-9 für Lufthansa steht auf eigenen Beinen

Noch nackt und ohne Triebwerke
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Erste 777-9 für Lufthansa steht auf eigenen Beinen

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20 Boeing 777-9 hat Lufthansa fest bestellt. Mit der künftigen D-ABTA steht die erste davon nun auf dem Vorfeld des Boeing-Werksflughafens Paine Field in Everett. Dem Riesen-Twin fehlen nur noch die Lackierung, die Triebwerke – und ein konkreter Liefertermin.

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Mit der 777-9 hat Boeing buchstäblich Großes vor. Der Riesen-Twin soll nicht nur die Erfolgsgeschichte der bisherigen 777-Varianten fortschreiben, sondern auch den angeknacksten Ruf des strauchelnden Flugzeugbauers aufpolieren. Allerdings kämpfte das Pogramm in der Vergangenheit mit Schwierigkeiten und wurde zeitlich immer wieder zurückgeworfen. Der Erstflug der 777-9 fand am 25. Januar statt – rund ein Jahr später als geplant. Zwar fliegt mittlerweile auch der zweite Prototyp, doch schon lange ist klar, dass die ersten Serienmaschinen nicht wie ursprünglich vorgesehen im Sommer 2020 ausgeliefert werden können. Launch Customer Lufthansa rechnet nicht vor dem Frühjahr 2021 mit den ersten Jets – schließlich befindet sich die 777-9 noch ganz am Anfang der Flugerprobung.

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Bleibt es bei 20 Boeing 777-9?

Angesichts der aktuellen Lage dürfte der Airline die Verzögerung allerdings ganz gelegen kommen. Denn mit der Corona-Krise haben sich die Perspektiven geändert, und mit ihnen auch die Flottenpläne. Statt neue Flugzeuge einzuflotten hat man plötzlich alle Hände damit zu tun, ältere Jets schnell loszuwerden. Dennoch hält die Lufthansa bislang an ihrer Order über 20 Boeing 777-9 (plus 14 Optionen) fest – auch wenn in jüngster Zeit gemunkelt wird, dass man in Frankfurt ganz gern einen Teil der Bestellung in 777-Frachter umwandeln würde. Andere Airlines, wie Cathay Pacific, gehen mit ähnlichen Plänen schwanger und möchten lieber kleinere Flugzeuge statt der großen 777-9. Boeings neues Flaggschiff fliegt also in eine unsichere Zukunft.

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D-ABTA erstmals im Freien

Nichtsdestotrotz läuft das Programm in der Boeing-Zentrale Everett weiter, nachdem die gesamte Produktion Mitte April wegen Corona zeitweise ausgesetzt war. Während die beiden Prototypen ihr Flugprogramm abspulen, werden in den Hallen auch die ersten Kundenflugzeuge montiert. Mit der künftigen D-ABTA erblickte nun die erste 777-9 für Lufthansa das Tageslicht. Ein auf Twitter kursierendes Bild des Fotorafen Matt Cawby zeigt das Flugzeug mit hochgeklappten Flügelenden auf dem Vorfeld von Paine Field – noch ohne Lack und ohne die riesigen GE9X-Turbofans, aber ansonsten fertig montiert. Innen dürfte die D-ABTA noch leer sein: Die Fensterreihen sind abgeklebt, die Cockpitscheiben von innen zugedeckt. Lufthansa will mit der 777-9 auch ihre neue Business Class einführen. Ein Blick in die fertige Kabine verspricht also Spannung.

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