Passagier filmt in China aus Fenster und muss ins Gefängnis

Passagiere sollen im Dunklen bleiben
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Gefängnis droht – Fenster dicht auf Chinas Flughäfen

© Patrick Hoeveler

Aus Angst vor Spionage droht Passagieren auf Flügen in China sogar Gefängnisaufenthalte, wenn sie einen Blick aus ihrem Airliner-Fenster riskieren und gar ihr Handy zücken.

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Jeder kennt die Durchsage: "Aus Sicherheitsgründen schieben Sie bitte zu Start und Landung die Fensterblenden nach oben". In China ist es nun genau andersherum. Rund ein Drittel der chinesischen Verkehrsflughäfen wird nämlich auch militärisch genutzt. Und hier müssen während Anflug, Landung, Rollen und Start die Fensterblenden unten sein, um neugierige Blicke oder gar Fotos und Videos zu vermeiden.

© Ulrike Ebner

Normalerweise schreiben die Airlines vor, die Sichtblenden beim Landeanflug zu öffnen. Auf manchen Flughäfen Chinas sollte man das jedoch lieber bleiben lassen.

Melden ist "Bürgerpflicht"

Das chinesische Ministerium für Staatssicherheit hat jetzt eine explizite Warnung veröffentlicht. "Die nationale Sicherheit zu schützen, ist die Aufgabe und Pflicht jedes Bürgers. Das unautorisierte Filmen von militärischen Anlagen und Ausrüstung stellt eine ernste Gefahr für die nationale Sicherheit dar", schreibt das Ministerium. Anlass war unter anderem ein ausländischer Fluggast, der beim Start auf dem Airport von Yiwu Fotos machte und von einem anderen Passagier gemeldet wurde.

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Eine Woche Gefängnis

Die Regel wird auch hart durchgesetzt, wie das Beispiel eines wohl einheimischen Passagiers zeigt: er platzierte im Landeanflug sein Mobiltelefon zwischen Blende und Scheibe, um so Aufnahmen zu machen. Aber auch hier fiel einer anderen Person an Bord das Verhalten auf. Daraufhin musste das Flugzeug durchstarten und zu seinem Ursprungsort zurückkehren. Obwohl der Fluggast die Aufnahmen nur für seine Social-Media-Freunde machte, kam er für eine Woche in Haft.

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