Southwest-Notlandung nach CFM56-Versagen

Passagierin stirbt durch Trümmerwirkung
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Southwest-Notlandung nach CFM56-Versagen

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Eine Boeing 737-700 von Southwest Airlines musste am Montag in Philadelphia notlanden, nachdem eines ihrer Triebwerke nach dem Verlust einer Fanschaufel schwer beschädigt worden war.

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Die Boeing 737-700, N772SW, mit 144 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord passierte, laut NTSB, 20 Minuten nach dem Start vom New Yorker LaGuardia-Flughafen auf dem Weg nach Dallas im Steigflug eine Höhe von 32500 Fuß (9900 Meter), als ihr linkes Triebwerk Nummer 1, ein CFM56, eine Feuerwarnung ins Cockpit sandte. Eine der 24 Fanschaufeln an der Vorderseite des Triebwerks hatte sich an der Nabe gelöst und beim Abreißen den Lufteinlauf und die gesamte vordere Triebwerksverkleidung mitgerissen und weitere Schäden, darunter an der Druckkabine des Flugzeugs, bewirkt. Trümmerteile drangen in den Rumpf ein und beschädigten ein Kabinenfenster. Es kam zu einem explosiven Druckverlust der Kabine. Eine auf Höhe des Flügels am Fenster sitzende Passagierin erlitt tödliche Kopfverletzungen. Sieben Personen an Bord wurden verletzt.

Die Cockpitbesatzung stellte das beschädigte Triebwerk ab, leitete einen Notsinkflug ein und erklärte eine Luftnotlage. Die Flugsicherung gab der Besatzung Vektoren nach Philadelphia International, wo das Flugzeug einmotorig landen konnte. Wegen einer befürchteten Störung an den Steuerorganen hatte die Besatzung einen verlängerten Endanflug erbeten. Zur Landung wurde nur die Landeklappenstellung 5 gewählt, statt der sonst üblichen 30 oder 40 Grad. Nach der Landung konnte die Unfalluntersuchungsbehörde NTSB Stimmen- und Datenschreiber sicherstellen und zur Auswertung nach Washington bringen. Laut NTSB deuten erste Untersuchungen des Triebwerks auf eine Materialermüdung der Triebwerksschaufel hin, die zum Bruch geführt haben könnte.

Southwest Airlines kündigte an, kurzfristig alle Triebwerke ihrer Boeing 737 auf Materialermüdung zu kontrollieren. Das NTSB begann eine Untersuchung und erwartet den Abschlussbericht in 12 bis 15 Monaten.

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