Bald zwei Jahrzehnte nach dem Erstflug eines Prototyps hat Leonardo nun die erste Serienmaschine des Kipprotormusters AW609 in die Luft gebracht.
Wie der Hersteller nun mitteilte hob das als AC5 bezeichnete Flugzeug am 13. Oktober in Philadelphia erstmals ab, um das allgemeine Handling und die Systeme zu testen. Derweil befinden sich drei weitere Serienflugzeuge von Kunden auf der speziellen Endmontagelinie in Philadelphia in verschiedenen Bauphasen.
Das erste Serienflugzeug gesellt sich zu einem in den USA stationierten Prototyp und zwei weiteren in Italien, die sich derzeit alle in den letzten Testphasen vor der vielfach verzögerten FAA-Zertifizierung befinden. Einen Termin dafür nannte Leonardo jedoch weiterhin nicht.
Bislang wurden im Rahmen des Programms mit dem Erstflug im März 2003 begonnen Programms fast 1900 Flugstunden in den USA und Italien absolviert. Den Nutzern stehen umfassende Support- und Schulungspakete zur Verfügung, die in erster Linie in der neuen Schulungsakademie von Leonardo in Philadelphia angesiedelt sind. Sie wurde 2021 eröffnet und beherbergt den weltweit ersten AW609-Vollflugsimulator.
Erstkunde der AW609 ist die Bristow Group. Außerdem wurde im März 2022 die AW609-Nutzerbasis durch einen nicht genannten, seit langem etablierten europäischen Betreiber von Leonardo-Hubschraubern erweitert, der vier Tiltrotor-Flugzeuge zur Durchführung einer Reihe von Passagierbeförderungsmissionen einsetzen will.
Die AW609 eignet sich laut Leonardo hervorragend für den schnellen Punkt-zu-Punkt-Transport über große Entfernungen, sei es für die Verbindung von Stadtzentren oder für die pünktliche Beförderung zu entlegenen Orten. Sie kann bis zu neun Passagiere in einer komfortablen Druckkabine transportieren. Neben dem privaten und geschäftlichen Reiseverkehr ist die AW609 für Rettungsdienste, SAR, Offshore-Einsätze und Patrouillenflüge sowohl für den privaten als auch den staatlichen Sektor gedacht.
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