Boeing setzt alle Dienstleistungen in Russland aus

Reaktion auf Ukraine-Angriff
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Boeing setzt Wartung und Service in Russland aus

© Patrick Zwerger

US-Flugzeugbauer Boeing setzt wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine vorläufig alle Ersatzteillieferungen und Dienstleistungen für russische Betreiber von Boeing-Verkehrsflugzeugen aus. Auch das Konstruktionsbüro von Boeing in Moskau ist von den Einschränkungen betroffen.

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Boeing gab die jüngsten Maßnahmen am späten Dienstagabend nach US-Zeit bekannt. Demnach sind alle Arbeiten und Leistungen in Russland, darunter im Boeing Design Center in Moskau, vorläufig ausgesetzt worden. Damit werden Ersatzteillieferungen, Wartungsarbeiten und technische Unterstützungsdienstleistungen für russische Betreiber von Boeing-Verkehrsflugzeugen ausgesetzt.

Boeing betrieb bisher mit dem Design Center Moscow eine hochrangige Entwicklungsabteilung mit rund 1000 Mitarbeitern in Russland, die zum Beispiel an der Konstruktion des Dreamlifters und an den Modifikationen der Boeing 747-8 beteiligt war. Am vergangenen Donnerstag seien auch das ukrainische Boeing-Entwicklungszentrum und die Boeing-Vertretung in Kiew wegen der russischen Angriffe aus Sicherheitsgründen vorläufig geschlossen worden, wie die Zeitung Seattle Times meldete.

Wegen der Krise hatten die EU und die USA bereits weit reichende Beschränkungen erlassen. Diese betreffen die Flugzeugvermietung (Leasing), Wartung und Überholung, Teilelieferungen, Auslieferungen von Neuflugzeugen sowie Überflüge und Einflüge. Auch die erlassenen Finanzsanktionen, darunter im Zahlungssystem SWIFT, beeinträchtigen Flugzeugbau und Luftverkehr. Russland hat insgesamt über 500 Verkehrsflugzeuge westlicher Hersteller, darunter von Boeing und Airbus, im Wert von rund zehn Milliarden Dollar im Westen geleast. Umgekehrt ist Russland ein wichtiger Titan-Lieferant und -Zulieferer für westliche Flugzeugbauer, darunter für Fahrwerke.

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