Royal Barge: Thai Airways Triple Seven als königliche Barke

Royal Barge 2.0
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Thai Triple Seven als königliche Barke

© Thai Airways 5 Bilder

Thai Airways hat wieder eine Barke in der Flotte: Zu Ehren von Maha Vajiralongkorn, König von Thailand, trägt die Boeing 777-300 HS-TKF seit 16. August einen Sonderanstrich mit dem königlichen Boot – und weckt damit auch Erinnerungen an eine Lackierung aus den Neunzigern.

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1999 ließ Thai Airways die „Suphannahong“ genannte Barke erstmals auf eines ihrer Flugzeuge malen. Auserkoren wurde damals die HS-TGO, eine Boeing 747-400, die die „Royal Barge“ bis 2002 durch die Welt trug und damit nicht nur bei Luftfahrtfans Aufsehen erregte. Da der Jumbo Jet bei Thai wie woanders auch inzwischen zum Auslaufmodell geworden ist, „traf“ es dieses Mal eine Triple Seven: die auf den Namen „Lahan Sai“ getaufte HS-TKF, die Ende 2000 zur Flotte stieß.

© Aero Icarus (CC BY-SA 2.0)

Bereits von 1999 bis 2002 trug die Boeing 747-400 HS-TGO einen Sonderanstrich mit "Königsbarke".

Lackierung bleibt bis 2022

Auch König Rama IX., dem Thai Airways seinerzeit die erste Royal Barge-Lackierung widmete, weilt seit 2016 nicht mehr unter den Lebenden. Als Nachfolger bestieg im Oktober 2016 sein Sohn Vajiralongkorn den Thron, der Thailand seither als König Rama X. regiert. Offiziell gekrönt wurde Rama X. aber erst am 4. Mai 2019. Dafür dauern die damit verbundenen Feierlichkeiten in Thailand nun ein ganzes Jahr – bis zum 4. Mai 2020. Während dieses „Krönungsjahres“ wird die HS-TKF zusätzlich zu ihrer dieses Mal aufgeklebten und nicht auflackierten Barke auch das königliche Wappen am Rumpfbug tragen. Die Lackierung selbst soll bis zum 31. Dezember 2022 erhalten bleiben.

Was hat es mit den Barken auf sich

Die Suphannahong-Barke sei seit der Ayutthaya-Ära vom 14. bis zum 18. Jahrhundert die persönliche Barkle des Königs gewesen, teilte Thai zum Hintergrund des neuen Sonderanstrichs mit. Das abgebildete Exemplar sei während der Regierung der Könige Rama V. und Rama VI. Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut worden. Es ist aus einem einzigen Stück Teakholz geschnitzt und wurde am 13. November 1911 zu Wasser gelassen. Laut Thai ist die Barke im Original 46,15 Meter lang, 3,17 Meter breit und 15 Tonnen schwer. Der Bug ist in Form des mythischen Schwans Hongsa geformt.

Gebaut wurde die Suphannahong-Barke für die königliche Barkenprozession, ein religiös und kulturell höchst bedeutsames Ereignis in Thailand, das seit mehr als 700 Jahren stattfindet – allerdings nur zu besonders bedeutsamen Anlässen. Die Prozession besteht aus 52 Barken, die mit 2.082 Ruderern bemannt sind. Sie führt vom Landungssteg Tha Wasukri in Bangkok vorbai am Königspalast und endet schließlich am Wat Arun. Im Oktober diesen Jahres soll sie ein weiteres Mal stattfinden.

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