Russischer Katastrophenschutz will neue Berijew-Flugboote - mit eigenen Jet-Triebwerken

Berijew-Flugboote bekommen russische Triebwerke
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Katastrophenschutz will neue Be-200 - mit PD-8

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Die russische Be-200 als aktuell einziges Jet-Amphibium im Einsatz fliegt immer noch mit ukrainischen Triebwerken. Dies soll sich nun ändern.

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In den 90er Jahren hatte Berijew die Be-200 als strahlgetriebenes Amphibium für Feuerlösch-Operationen, Rettungsmissionen und Seeüberwachung entwickelt. Trotz einiger Schwierigkeiten hat sich das Muster in verschiedenen Einsätzen bewährt. Berijew hat bis dato 20 Exemplare gefertigt. Jüngster Kunde ist Algerien, das im Dezember 2024 sein zweites Flugzeug übernommen hatte. Als Antrieb kommt weiterhin das ursprünglich aus der Ukraine stammende Progress D436 zum Einsatz.

Der größte Betreiber der Be-200 bleibt das russische Katastrophenschutz-Ministerium. Um den Betrieb des Amphibiums auch in Zukunft sicherzustellen, soll das in Russland entwickelte PD-8-Triebwerk in die Berijew nachgerüstet werden. Gleichzeitig will das Ministerium laut ihrem Leiter Alexander Kurenkow die Flotte von aktuell zehn einsatzfähigen Be-200 auf 16 Maschinen vergrößern. Die neuen Fluggeräte sollen bereits über den russischen Turbofan verfügen. "Derzeit laufen experimentelle Konstruktionsarbeiten zur Modernisierung der Amphibienflugzeuge", sagte er einem Nachrichtenmagazin.

© United Aircraft Corporation
Jet-Amphibium als Löschflugzeug Die zweite Berijew Be-200 für Algerien ist flügge

Herausforderungen für das PD-8

Das auch am SJ-100 Superjet eingesetzte PD-8 soll in diesem Herbst seine Zulassung erhalten. Für die Verwendung an der Be-200 müssen die Ingenieure die Triebwerksgondeln sowie die Kraftstoffzufuhr und die Regelung entsprechend anpassen. Eine besondere Herausforderung liegt im Betrieb der Berijew von Wasseroberflächen aus. Daher müssen die Komponenten des PD-8 unter anderem einen entsprechenden Korrosionsschutz erhalten. Wann die Be-200 ihre neuen Aggregate erhält, ist noch offen.

Die erste Be-200 war am 24. September 1998 zu ihrem Jungfernflug gestartet. Die Indienststellung erfolgte im Juli 2003. Zwei Prototypen folgten zwölf Stück für das russische Katastrophenschutz-Ministerium, eine für Aserbaidschan und zwei für Algerien sowie drei für die russische Marine.

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