Mehr als 30 Jahre lang ließ sich dieses Möbelstück weit über den Wolken buchstäblich den Wind um die Nase wehen. Allerdings war es damals noch gar kein Möbelstück: Von 1987 bis 2019 nämlich gehörte das, was heute ein rosa Drehsessel ist, als Bugverkleidung zu einer ATR 42. Die trug die MSN 049 und flog als F-GFJH für Brit Air (später Hop!) aus Frankreich. Als nach 32 Jahren dann das Ende des Turboprop-Airliners kam, das Flugzeug zerlegt wurde und den Weg alles Irdischen ging, schnappte sich die Aero-Designmanufaktur aus Geseke in Nordrhein-Westfalen das Radom – und baute daraus in stundenlanger Handarbeit einen exklusiven Sessel.

Ein Stück Flugzeug für Zuhause
Dieser Sessel trägt heute den Namen der Flugpionierin Elly Beinhorn, ist ein absolutes Unikat und besticht nicht nur mit seinem eigenwilligen Design und dem speziellen Außenlack, der "je nach Lichteinfall zwischen Rosé und Roségold" wechseln soll. Handgesteppte Microfaser-Polster im Inneren des Ex-Radoms laden zum gemütlichen Verweilen ein und versprechen genüssliche Lesestunden in einer waschechten Flugzeugnase. Der Sessel besitzt eine Gesamthöhe von 106 Zentimetern, ist 35 Kilogramm schwer, 124 Zentimeter breit und 71 Zentimeter tief. Die Sitzhöhe liegt bei angenehmen 38 Zentimetern, die Tiefe der Sitzauflage beträgt 47 Zentimeter. Genau richtig also, um sich mit einem guten Buch und einer Tasse Tee hineinzulümmeln.

Versteigerung auf Ebay – für die Flutopfer
Für viele Bewohner im Westen Deutschlands werden derlei scheinbar banale Dinge noch für lange Zeit ein weit entfernter Traum bleiben. Sie wurden Opfer einer verheerenden Hochwasserkatastrophe, die nicht nur zahlreiche Menschen in den Tod riss, sondern auch Unzähligen ihr Hab und Gut, Haus und Hof, ihre gesamte Existenz fortspülte. Diesen Menschen möchte die Aero-Designmanufaktur ein wenig helfen – und gibt den "Elly Beinhorn"-Sessel auf Ebay zur Auktion frei. Der Erlös aus der Versteigerung soll zu 100 Prozent den Flutopfern zugute kommen. Der Startpreis liegt bei 4.500 Euro. Bis zum 5. August können Interessierte fleißig mitbieten.
Und mal ehrlich: Bei einem solchen Hintergrund lohnt es sich doch gleich doppelt, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen – oder? Wer hat, der kann...!