Nach internationalen Vorschriften der EASA und FAA ist bei einem Triebwerksausfall der nächstgelegene geeignete Flughafen anzusteuern. An Bord der Smartwings-Maschine befanden sich 170 Personen. Das Flugunfall-Portal „Aviation Herald“ und mehrere tschechische Medien haben den Vorfall aufgegriffen.
Bei der Boeing 737-800 (Reg. OK-TVO) fiel das linke CFM56-Triebwerk kurz nach Erreichen der Reiseflughöhe (FL360) nach dem Start im griechischen Samos aus. Die Piloten versuchten offenbar zwei Neustarts des Triebwerks, welche fehlschlugen. Da sich genug Kerosin an Bord befand, entschied sich die Crew mit nur einem Triebwerk bis nach Prag weiterzufliegen. Dazu sanken sie auf 24.000 Fuß (FL240) und erreichten Prag nach rund zwei Stunden und 20 Minuten.
Flugsicherungen nicht informiert
Unbestätigten Informationen aus Fluglotsen-Kreisen zufolge wurden die Flugsicherungen mehrerer überflogener Länder nicht über Triebwerksausfall in Kenntnis gesetzt, sondern nur ein „technisches Problem“ genannt. Der Triebwerksausfall wurde erst der tschechischen Luftraumkontrolle mitgeteilt. Ein Triebwerkstest am Boden hat einen Fehler in der Kerosinzufuhr bestätigt. Das CFM56-Triebwerk konnte allerdings kurzfristig repariert und die Boeing 737 nach 17 Stunden wieder in Dienst gestellt werden.
Smartwings bestätigt Vorkommnis
Wie der „Aviation Herald“ unter Berufung auf tschechische Medien berichtet, hat Smartwings den Zwischenfall mittlerweile bestätigt. „Die Besatzung agierte gemäß den Sicherheits- und Betriebsverfahren für solche Flälle und das Flugzeug landete sicher. Der Kapitän ist einer der erfahrensten im Unternehmen, die Besatzung hatte die Kontrolle über die Situation und würde mit Sicherheit nichts unterschätzen“, so Smartwings.