Irische Piloten klagen über diskriminierte Schwangere
Der Chef der irischen Pilotengewerkschaft IALPA, Kapitän Evan Cullen, hat gegenüber einem Untersuchungsausschuss zum Thema Scheinselbständigkeit von Piloten beklagt, dass einige Pilotinnen in Irland bei Schwangerschaft vor die Alternative Kündigung oder Abtreibung gestellt würden.
Der erstmals von der Zeitung „The Irish Times“ gemeldete Sachverhalt kam vor dem „Committee on Employment Affairs and Social Protection“ zur Sprache, wo derzeit das Thema Scheinselbständigkeit untersucht wird. Rund die Hälfte der irischen Piloten ist demnach selbständig beschäftigt.
IALPA-Chef Kapitän Cullen sagte vor dem Ausschuss, dass Pilotinnen im Fall einer Schwangerschaft häufig nur vor die Alternativen Kündigung oder Abtreibung gestellt würden. Diese Unsicherheit beim Beschäftigungsverhältnis wirke sich laut wissenschaftlichen Studien auch auf Entscheidungsfindungsprozesse an Bord aus. Piloten würden durch die Arbeitgeber erfasst und ständig in Listen nach erbrachter Leistung miteinander verglichen.
Die irische Abgeordnete Joan Collins sagte, sie verurteile, was Frauen angetan werde, nur weil Irland als Steuerparadies internationaler Firmen genutzt werde. Die Beschäftigungsverhältnisse näherten sich wieder den Zeiten um 1916 an, als Werftarbeiter täglich nach Arbeit gesucht hätten. Viele selbständig Beschäftigte wagten nicht, Kritik öffentlich auszusprechen. Im Sommer will der Parlamentsausschuss seinen Bericht vorlegen.
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