Paketriese DHL-Express investiert weiter in den Ausbau der Flotte. Wieder einmal darf sich dabei Boeing über einen lukrativen Auftrag freuen: DHL hat beim Hersteller aus Seattle vier 767 "Converted Freighters" bestellt. Die Jets flogen früher als Passagiermaschinen.
Pakete statt Passagiere: Für vier Boeing 767-300 beginnt mit dem baldigen Start bei DHL Express ein zweites Leben als Umbaufrachter. Der Paketdienstleister setzt zur weiteren Expansion seiner Flotte auf die vier Großraum-Zweistrahler. Die als Boeing 767-300BCF (Boeing Converted Freighter) bezeichneten Flugzeuge sollen DHL außerdem dabei helfen, die eigene Umweltbilanz weiter zu verbessern.
DHL Express betreibt mit seinen Partnerunternehmen bereits 18 Boeing 767-300F und zeigt sich mit der Performance der Zweistrahler hoch zufrieden.
Gebrauchte Jets als Modernisierungsschub
Der Kauf der Maschinen erfolge im Rahmen der umfassenden Modernisierung der DHL-Interkontinentalflotte, um insgesamt umweltfreundlicher und kosteneffizienter zu fliegen, teilte DHL mit. Geoff Kerr, Flottenchef bei DHL Express, ergänzte: "Das Modell 767-300F ist bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil unseres globalen Netzwerks. Daher freuen wir uns, mit dem Kauf zusätzlicher 767-300BCF weiterhin in Boeing zu investieren."
Das aktuelle Durchschnittsalter der 767-300-Flotte bei DHL beträgt 20,5 Jahre. Einige der Flugzeuge wurden in Israel zu Frachtern umgerüstet. Den Umbau der nun bestellten vier Jets übernimmt Boeing direkt.
Niedrige Betriebskosten und hohe Nutzlast
Die einst als Passagierjets aus dem Werk gerollten Zweistrahler werden direkt bei Boeing zu Frachtern umgerüstet und gehen anschließend an DHL Express. Mit einer Nutzlast von rund 50 Tonnen und über 5500 Kilometern Reichweite bewegt sich die 767-300BCF leistungstechnisch auf demselben Niveau wie die schon von Haus aus als Frachter gebauten 767-300F. Das maximale Startgewicht liegt bei 186 880 Kilogramm. DHL Express lobt die 767-Frachter als "die effizientesten mittelgroßen Twinjet-Flugzeuge der Welt" – auch wenn sie bereits einige Jahre auf dem Buckel haben. "Sie zeichnen sich durch besonders niedrige direkte Betriebskosten und eine hohe Nutzlast im Verhältnis zur Gesamtmasse aus und eröffnen Fluggesellschaften auf den Langstrecken-, Regional- und Zubringermärkten neue Möglichkeiten", schwärmt der Expressdienstleister in einer Mitteilung. Bei Boeing sind laut Unternehmensangaben bislang 51 Bestellungen und Soft Orders für die 767-300BCF eingegangen.
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