Pilotanlage für Großserien-3D-Druck in Betrieb

3D-Druck für Serienfertigung
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Erste Pilotanlage in Betrieb

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Der Luftfahrtzulieferer Premium AEROTEC, der Automobilkonzern Daimler und der Anlagenhersteller EOS wollen im norddeutschen Varel den industriellen 3D-Druck vorantreiben.

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Etwas mehr als ein Jahr nach dem Start des Gemeinschaftsprojekts NextGenAM haben Premium AEROTEC, Daimler und EOS die erste Pilotanlage zur additiven Fertigung im großen Maßstab in Varel in Betrieb genommen, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten. Ziel des Projekts sei die Entwicklung eines Gesamtsystems zur Herstellung von Bauteilen aus Alumium für die Automobil- sowie die Luft- und Raumfahrtbranche. In den kommenden Monaten sollen der Prozess getestet und Teile der Anlage auditiert werden. 

Die Pilotanlage besteht nach Angaben der Unternehmen aus Maschinen zur additiven Fertigung, zur Nachbearbeitung und zur Qualitätssicherung. Ein Großteil der Prozessschritte erfolge - anders als bei bisherigen Anlagen - vollautomatisiert und integriert, manuelle Schritte seien eliminiert worden. Das sei Basis für eine wirtschaftliche Produktion von 3D-gedruckten Metallbauteilen.

Automatisierung soll additive Fertigung wirtschaftlich machen

Zum Einsatz kommt das Vier-Laser-System EOS M 400-4, das mit einer Pulverstation ausgestattet und mit einer Rüst- und Auspackstation verbunden ist. Das System kann unabhängig vom eigentlichen Druckprozess mit Aluminiumpulver befüllt und entleert und auf einen neuen Bauauftrag vorbereitet werden. Auch das Auspacken der gefertigten Bauteile aus dem Pulverbett kann parallel erfolgen. Ein fahrerloses, vollautomatisiertes Fahrzeug transportiert die additiv gefertigten Teile zwischen den einzelnen Stationen in einem Container unter Schutzgas.

Bei der anschließenden Nachbearbeitung hilft ein Roboter, der die Plattform mit den Bauteilen aus der Rüststation nimt und sie zur Wärmenachbehandlung in einen Ofen legt. Er bringt die behandelten Teile schließlich auch für die Qualitätssicherung zu einer 3D-Vermessungsstation. Mit einer Säge werden die Teile am Ende von der Bauplattform getrennt und sind bereit zur weiteren Nutzung.

Die Airbus-Tochter Premium AEROTEC fertigt seit Anfang 2016 3D-gedruckte Bauteile aus Titan in Serie. Im Rahmen von NextGenAM soll nun auch Aluminium für die additive Fertigung qualifiziert werden.

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