Kollision am Suezkanal: Flugzeugträger USS Truman stößt mit Handelsschiff zusammen

Ärger am Suezkanal
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Flugzeugträger USS Truman kracht in Handelsschiff

© US Navy 8 Bilder

Die USS Harry S. Truman zählt zu den größten Kriegsschiffen der Welt. Der 333 Meter lange Flugzeugträger der US Navy ist aktuell vor Ägypten unterwegs. Dort kam er, nahe des Suezkanals, jetzt ins Gehege mit einem Handelsschiff.

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Es geschah in der Nacht auf den 13. Februar, kurz vor Mitternacht, im Mittelmeer vor der ägyptischen Küste: "Der Flugzeugträger der Nimitz-Klasse USS Harry S. Truman (CVN 75) war am 12. Februar um etwa 23:46 Uhr Ortszeit in eine Kollision mit dem Handelsschiff Besiktas-M verwickelt, als er in der Nähe von Port Said operierte", meldete die Sechste Flotte der US Navy, die für das Mittelmeer und den gesamten östlichen Atlantik zuständig ist, am darauffolgenden Tag. Zugleich gab der Pressedienst Entwarnung, der Träger sei durch den Zusammenstoß "nicht gefährdet", gewesen. "Berichte über Überflutungen oder Verletzte" gebe es nicht, kein Flugzeug sei beschädigt, auch der Reaktorantrieb des knapp 30 Jahre alten Flugzeugträgers sei nicht betroffen.

Über den Unfallhergang gab es zunächst keine Informationen, der Zustand des involvierten Handelsschiffs blieb vorerst im Dunkeln. Später hieß es, die "Besiktas-M", die unter der Flagge Panamas fährt und 189 Meter lang ist, sei bei dem Zusammenstoß zwar oberhalb der Wasserlinie auf der Steuerbordseite beschädigt worden, habe ihre Fahrt jedoch aus eigener Kraft fortsetzen können. Im Moment scheint der Frachter, er war unterwegs nach Konstanza in Rumänien, in Port Said zu ankern. Gestartet war er im jordanischen Akaba. Vor der Kollision hatte die Besiktas-M, vom Roten Meer her kommend, den Suezkanal durchfahren.

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Zusammenstoß vor dem Suezkanal

Auf die Durchquerung des Suezkanals, allerdings in Gegenrichtung, bereitet sich nach offiziellen Angaben auch die USS Harry S. Truman vor. Mutmaßlich deswegen war es überhaupt möglich, dass die Besiktas-M mit dem Träger der Nimitz-Klasse kollidierte, denn im Normalfall fahren US-Flugzeugträger stets inmitten ihrer "Carrier Strike Group", die aus mehreren Zerstörern und Kreuzern besteht. Für die Fahrt durch den Suezkanal, der an seiner engsten Stelle nur rund 210 Meter nutzbare Breite aufweist, müssen die Schiffe jedoch ihre Formation auflösen und sich hintereinander aufreihen.

Für die Crew des Trägers mit rund 97.000 Tonnen Wasserverdrängung, einer maximalen Breite von knapp 77 Metern und über zwölf Metern Tiefgang stellt die Fahrt durch den wirtschaftlich bedeutsamen Meereskorridor eine besondere Herausforderung dar. Eine durch Schäden hervorgerufene Einschränkung der Manövrierbarkeit können sich Schiff und Besatzung bei dem Unterfangen jedenfalls nicht leisten.

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Einmal Mittelmeer und zurück

Unklar ist, welches Missionsziel die USS Harry S. Truman und ihre Carrier Strike Group aktuell verfolgen. Die Formation aus insgesamt sechs Schiffen war laut einem Bericht des US Naval Institute erst am 3. Februar ins Mittelmeer eingefahren, nachdem sie zuvor 50 Tage im Roten Meer verbracht hatte. Dort hatte sie seit Mitte Dezember mit ihrem aus neun Staffeln bestehenden Carrier Air Wing 1 vorrangig die jemenitischen Huthi-Rebellen bekämpft. Am 6. Februar lief die USS Truman im griechischen Hafen Souda ein. "Dieser Hafenbesuch bietet die Gelegenheit, sich neu auszurichten und sich auf die Wartung zu konzentrieren, um für zukünftige Einsätze maximal einsatzbereit zu sein", erklärte Konteradmiral Sean Bailey, Kommandant der Carrier Strike Group, dazu in einer Pressemeldung der US Navy. Offensichtlich war der Aufenthalt in Souda aber nicht von langer Dauer, denn am 9. Februar verließ die CVN-75 den Hafen bereits wieder – und nahm Kurs Richtung Suezkanal.

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