Der Irak sortiert russische Helikopter aus und kauft bei Airbus

Airbus H225M statt Mi-17
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Der Irak sortiert russische Mil-Helikopter aus

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Die irakischen Heeresflieger hadern seit Längerem mit ihren Mil Mi-17-Hubschraubern. Der Krieg in der Ukraine ließ die Ersatzteilversorgung erodieren. Deshalb schaffen die Irakis jetzt Fakten – und kaufen bei Airbus zwölf H225M als Ergänzung und Ersatz.

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Der Vertrag ist eingetütet, die Lieferungen starten plangemäß 2025: Der Irak wird bei Airbus Helicopters jüngster Kunde für den Mehrzweck-Transporthubschrauber H225M. Zwölf Exemplare des "Super Cougar" sollen bald die Reihen der irakischen Heereflieger stärken. Die Irakis wollen die neuen Hubschrauber vielfältig einsetzen. So werden sie neben dem klassischen Truppentransport auch bei MedEvac- und Anti-Terror-Einsätzen sowie bei Such- und Rettungsmissionen zum Zug kommen.

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Die irakischen Heeresflieger setzen bislang vorrangig auf die russische Mil Mi-17.

Probleme mit Mi-17-Teilen

All diese Aufgaben bislang von einer großen Zahl russischer Mil Mi-17 wahrgenommen. Die jüngsten dieser optional bewaffneten Transporthelikopter kamen erst um 2010 fabrikneu aus Russland in den Irak. Allerdings beklagte die irakische Armee schon im vergangenen Jahr, dass die Ersatzteilversorgung aus Russland durch den Krieg in der Ukraine seit Frühjahr 2022 praktisch zusammengebrochen sei. Der massiv gestiegene Eigenbedarf der Russen schnürt Exportkunden wie den Irak offenbar sukzessive vom Hersteller-Support ab, weshalb der Klarstand der offiziell rund 40 Hubschrauber umfassenden Mi-8-/Mi-17-Flotte kontinuierlich sinkt.

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Der Airbus H225M fliegt seit dem Jahr 2000 und steht heute bei zahlreichen Streitkräften im Dienst. Rund 350 H225 und H225M wurden bis jetzt gebaut.

Bewährt und kampferprobt

Im Airbus H225M sehen die Iraker nunmehr einen geeigneten Ersatz, der dieses Manko im laufenden Betrieb beheben und die Mi-17 zumindest teilweise ablösen soll. Airbus Helicopters-Chef Bruno Even gab sich seinerseits nach Unterzeichnung des Vertrages hocherfreut, "ein neues Mitglied in der H225M-Betreiberfamilie" zu begrüßen. Die H225M sei "eine kampferprobte Plattform, die weltweit von vielen Betreibern, darunter auch der französischen Luftwaffe, für Such- und Rettungseinsätze eingesetzt" werde, unterstrich Even. Der im Jahr 2000 zum Jungfernflug gestartete Hubschrauber der Elf-Tonnen-Klasse "wurde für anspruchsvolle Einsätze in den anspruchsvollsten Umgebungen entwickelt" und habe sich "seit seiner Indienststellung bewährt".

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