Nach mehr als zehn Jahren Entwicklungszeit ging kürzlich das neue Flugsicherungssystem iCAS in der Karlsruher Kontrollzentrale der DFS in Betrieb.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) wickelt in der Karlsruher Kontrollzentrale den Flugverkehr im oberen deutschen Luftraum seit kurzem mit dem Flugsicherungssystem iCAS (iTEC Center Automation Systems) ab. Das neue System ist Teil des europäischen Gemeinschaftsvorhabens iTEC (Interoperability Through European Collaboration). Dafür haben sich mehrere Flugsicherungsorganisationen zusammengeschlossen, um mit dem spanischen Unternehmen Indra eine neue Generation von Flugsicherungssystem mit gemeinsamen Kernbestandteilen zu entwickeln.
Mit iCAS soll die Kontrolle des Luftverkehrs im oberen und unteren Luftraum nach Angaben der DFS flexibler werden. Das neue System reagiere schneller, sei leistungsfähiger und noch genauer in der Darstellung der Flugziele als das vorherige System in Karlsruhe. Neue Funktionalitäten von iCAS seien vor allem im unteren Luftraum eine wichtige Voraussetzung, um Flugzeuge künftig unabhängig von festgelegten Routen zum Ziel zu führen. Dieses Free-Route-Airspace-Konzept soll in den kommenden Jahren europaweit ausgebaut werden.
Karlsruhe ist die erste DFS-Kontrollzentrale, die mit dem neuen System ausgerüstet wurde. Dort wird seit 1977 der Verkehr im oberen Luftraum, ab Flugfläche 250 (rund 7500 Meter), kontrolliert. Jährlich passieren rund 1,8 Millionen Flüge den Karlsruher Luftraum. Aktuell arbeitet die DFS daran, das System an die Bedürfnisse ihrer drei Kontrollzentralen für den unteren Luftraum in Bremen, München und Lange anzupassen. Dort soll iCAS von 2021 an eingeführt werden.
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