Helm unterstützt Heli-Piloten bei schlechter Sicht
Ein vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) entwickeltes Helmsystem für Hubschrauberpiloten soll Landungen unter eingeschränkten Sichtbedingungen sicherer machen.
Das DLR arbeitet an einem Assistenzsystem, das Sensordaten und weitere flugrelevante Informationen auf einem Helmdisplay im Sichtfeld von Hubschrauberpiloten einblendet. Das System soll vor allem Unterstützung bei Landungen unter schlechten Sichtbedingungen bieten. Getestet wurde es im Dezember bei Flugversuchen mit dem DLR-Hubschrauber ACT/FHS, einem umgebauten EC135.
Ein in das Helmsystem integrierter Head-Tracker erfasst die Blickrichtung des Piloten. Mit Hilfe eines leistungsfähigen Grafikrechners können nach Angaben des DLR so auch mit der Außensicht konforme virtuelle Elemente wie beispielsweise Hindernisse dargestellt werden. Damit soll das Situationsbewusstsein der Piloten erhöht und die Arbeitsbelastung während des Fluges gesenkt werden.
Sicht im Helmsystem. Foto und Copyright: DLR
Die Landezone wird in Form eines virtuellen, rechteckigen Landeplatzes auf die Außensicht projiziert. Die Symbolik beinhaltet weitere Informationen wie beispielsweise Höhe, Geschwindigkeit und Lage des Helikopters. In der Endphase des Landeanfluges wird zudem eine künstliche Textur in der Umgebung dargestellt. Sie ist animiert, um die Wahrnehmung der Eigenbewegung zu verstärken. Bewegt sich der Hubschrauber nach rechts, so bewegt sich die Textur nach links und umgekehrt.
"Die Darstellung über das Helmdisplay liefert eine gute Hilfe bei der Identifizierung der Position und Eigenbewegung des Hubschraubers in der Endphase der Landung besonders bei schlechten Sichtbedingungen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass solch ein System in Zukunft erfolgreich eingesetzt wird und bei sehr anspruchsvollen Einsätzen unter eingeschränkten Sichtbedingungen bei gleichzeitiger hoher Hindernisdichte im Landeumfeld wertvolle Unterstützung liefert", sagt Sebastian Soffner, Pilot der DLR-Flugexperimente.
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